Tv
Teurere GIS und Co.: Was der ORF dir demnächst bringt
Die Corona-Krise hat auch den ORF schwer gebeutelt. Nicht nur deswegen wird sich in den kommenden Jahren einiges ändern. Die Details im Überblick.
Der ORF will in den kommenden fünf Jahren stärker auf Streaming unter dem Codenamen "ORF-Player" setzen. Dieser soll auch jene Inhalte stärker berücksichtigen, die im linearen TV-Programm eher Sparten-Inhalte sind, etwa Kinderprogramme und Sportsendungen. Auch die ORF-Radios sollen vermehrt Streaming-Inhalte anbieten. Gearbeitet werde, das ließ ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz mehrmals im Laufe des Jahres fallen, auch an rein digitalen Inhalten.
Eine "Totalveränderung" soll es bei der Technik geben. Seit Monaten wird am neuen "ORF-Newsroom" am Küniglberg gebaut, 2022 soll er in Betrieb gehen. Darin enthalten: Automatische Kameras, smarte Videowalls und Co. Generell soll viel stärker in die digitale Technik investiert werden, als in bisherige TV-Technik.
Für ORF-Mitarbeiter soll es ab Anfang 2022 um 1,5 Prozent mehr Gehalt geben. Dafür gibt es noch heuer einen Doppelbonus von einmal 525 Euro und eine Corona-Prämie von 575 Euro. Im Gegenzug gehen 2021 rund 120 ORF-Mitarbeiter in Pension und sollen nicht nachbesetzt werden.
Auch 2021 soll es im Herbst Shows wie "Dancing Stars" im ORF zu sehen geben. Bereits im Frühjahr soll dagegen die Musikshow "Starmania" ihr Comeback am Sender feiern. "Gute Nacht Österreich" erhält einen neuen Sendeplatz in der Freitagnacht, zudem sollen sich einige TV-Chefs verstärkt um das Digitale kümmern.
Es ist derzeit ein unausgesprochenes Geheimnis: Die GIS-Gebühr wird teurer, vielleicht sogar viel teurer. Aussprechen will das vor allem ORF-General Wrabetz noch nicht, denn 2021 steht die ORF-Generalswahl an. Aber: Direkt nach der Wahl muss es Schlag auf Schlag gehen, denn ab 2022 muss die neue GIS stehen. Auf eine massive Teuerung deuten die vielen Abmeldungen und Befreiungen in der Corona-Pandemie und der Trend zum Streaming hin.
Dass die GIS "nur" für empfangsbereite Radios und TV-Geräte gilt, ist dem ORF schon länger ein Dorn im Auge. Der Sender liebäugelt damit, eine GIS-Gebühr auch für das Streaming einheben zu dürfen, mutmaßlich auch für Laptops, Smartphones und Tablets. Im Hintergrund wird wohl an einem solche Plan gefeilt. Helfen könnte da ebenfalls die Digital-Strategie mit dem "ORF-Player", denn damit produziere der Sender Inhalte direkt für die digitalen Kanäle, statt einfach TV-Formate zu streamen.