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Teure SMS: Adler treiben Forscher in den Ruin
Weil mit Ortungsgeräten ausgestattete Steppenadler wider Erwarten in den Iran geflogen sind, fielen für russische Forscher hohe Gebühren an.
An den Rand des Ruins haben Steppenadler russische Ornithologen gebracht. Im Zuge einer Forschung wurden diese mit Ortungsgeräten ausgestattet. Durch automatisch generierte Nachrichten meldeten diese den genauen Standort der Tiere. Doch die Forscher rechneten nicht damit, dass die Adler in Bereiche vordringen würden, wo hohe Roaming-Gebühren fällig werden.
Projektleiter Igor Karjakan schildert die Situation so: "Diese Tiere waren den ganzen Sommer in Kasachstan außer Reichweite und nun, da sie den superteuren Iran und Pakistan erreicht haben, spucken sie Hunderte von SMS zu ihren Standorten aus". Und das wurde teuer.
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Weil die Kosten für die Rechnungen nicht gestemmt werden konnten, mussten die Wissenschafter sogar einen Kredit aufnehmen. Zusätzlich starteten die Forscher einen Spendenaufruf im Internet. Vogelfreunde spendeten mittlerweile genügend Geld, um die Studie wenigstens bis Jahresende finanzieren zu können.
Ursprünglich gingen die Ornithologen davon aus, dass die Vögel nach dem Sommer aus Kasachstan nach Russland zurückkehren würden. Weil aber einige der 13 beobachteten Tiere ins (teure) Ausland flogen, wurde die monetäre Situation für die Forscher eng.
Auch für polnische Forscher wurde es teuer
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass ein solcher Fall aufgetreten ist. Bereits vor über einem Jahr hatten polnische Forscher mit einem ähnlichen Problem zu kämpfen. Ein Weißstorch aus dem polnischen Dorf Siedlce legte eine Distanz von über 6.000 Kilometer zurück und kehrte nicht wieder heim.
Kurios war am damaligen Fall, dass der Kontakt zum Tracker zunächst abbrach, ehe sich herausstellte, dass jemand die SIM-Karte für mehre Telefonate verwendete. Die Rechnung belief sich damals auf mehrere tausend Euro.