Wirtschaft

Teuerungswelle lässt Schwarzarbeit steigen

Die hohen Preise haben dafür gesorgt, dass immer mehr Menschen im Land pfuschen gehen. Experten rechnen sogar mit einem weiteren Anstieg.

Heute Redaktion
Immer mehr Österreich gehen pfuschen.
Immer mehr Österreich gehen pfuschen.
Bild: DPA

Die Teuerungswelle, die derzeit über Österreich hinweg fegt, hat dramatische Auswirkungen. Neben existenziellen Katastrophen zeigt eine Erhebung, dass nun auch die Schwarzarbeit immer weiter zunimmt.

90 Prozent der Haushaltshilfen nicht angemeldet

Meinungsforscher Andreas Kreutzer hat insgesamt 50.000 Haushalte zum Thema Schwarzarbeit befragt. "Da lässt sich sehr wohl feststellen, dass die Haushaltshilfen zu etwa 90 Prozent nicht angemeldet sind und die Babysitter, die man zum Aufpassen der Kinder engagiert, zu etwa 70 Prozent schwarz bezahlt werden", so Kreutzer gegenüber "Wien heute“.

Der Pfusch ist oftmals für beide Seiten von Vorteil, meint Kreutzer: "Viele sind Reinigungskräfte bei einer Firma angemeldet und verdienen sich so etwas dazu. Das heißt, wenn das offiziell werden würde, müssten sie mehr Sozialversicherung bezahlen und würden auch in eine andere Steuerprogressionsklasse kommen – das wollen die gar nicht. Und beim Arbeitgeber ist es ähnlich. Er erspart sich die Lohnnebenkosten.“

Durch die gestiegenen Preise haben mittlerweile auch viele Privathaushalte keine Hemmungen mehr, Personen schwarz zu beschäftigen. Experten gehen davon aus, dass auch in den kommenden Wochen und Monaten die Zahl der Schwarzarbeiter weiter steigen wird. Besonders im Baugewerbe, sowie im Reinigungs- und Security-Sektor würde der Pfusch derzeit florieren.

Viele Unternehmen tricksen auch beim Anstellungsverhältnis. Wilfried Lehner, Leiter der lohnintensiven Branchen, erklärt, dass viele Arbeiter geringfügig angestellt werden, aber letztlich viel mehr arbeiten. "Wir kontrollieren ganz bewusst Beschäftigungsverhältnisse: Wie ist die Arbeitszeitaufzeichnung? Passt die zusammen mit der Gehaltsabrechnung?“, so Lehner.

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com