"Budgetziele nicht erreicht"
Teuerung, milder Winter – 150 Mitarbeiter verlieren Job
Die Krise schlägt weiter zu: Das nächste bekannte Unternehmen baut Dutzende Mitarbeiter ab. Grund sind die anhaltende Teuerung und der Klimawandel.
Schock bei einem großen österreichischen Skiproduzenten: Fischer mit der Zentrale in Ried im Innkreis streicht gleich 150 seiner insgesamt rund 1.300 Stellen.
20 Beschäftigte am Stammsitz in Oberösterreich sind von der Sparmaßnahme betroffen. Dazu kommen 130 im ukrainischen Produktionswerk in Mukatschewo.
"Jede Kündigung tut weh, aber wir haben unsere Budgetziele nicht erreicht", wird Geschäftsführer Franz Föttinger in den "Oberösterreichischen Nachrichten" zitiert. "Darum müssen wir Kapazitätsanpassungen vornehmen."
Die Entscheidung – ausgerechnet zum 100. Geburtstag des Traditionsbetriebs – sei nicht leichtgefallen, so der Firmenchef. Für die Betroffenen habe man bereits mit dem Betriebsrat einen Sozialplan ausgearbeitet.
Totalausfall in Mitteleuropa
Jetzt versucht Fischer, Stellen über natürliche Abgänge nicht nachzubesetzen. Föttinger: "Wir sind auch in Kontakt mit dem Flugzeugzulieferer FACC, der wieder Personal sucht."
Verantwortlich für den drastischen Schritt: die schwächelnde Nachfrage. Das milde Wetter und die hohe Inflation sorgten für Zurückhaltung bei den Kunden. Das Alpingeschäft sei zwar gar nicht so schlecht gelaufen, bei Langlaufski berichtet er hingegen von "einem Totalausfall in Mitteleuropa".
Konkrete Zahlen für das Ende mit Februar abgelaufene Geschäftsjahr hat Fischer Sports noch nicht. Föttinger rechnet damit, dass der Umsatz um 25 Prozent unter dem von zuletzt 200 Millionen Euro liegen wird. Beim Ergebnis werde es das Unternehmen nicht in die schwarzen Zahlen schaffen.
"Stellenabbau nicht abgeschlossen"
Der Faserhersteller Lenzing, einer der größten Industriebetriebe im Land hat Hunderte Millionen Euro Verlust eingefahren. Die Belegschaft muss weiter zittern.
Ende vergangenen Jahres wurde bekannt, dass das Unternehmen mit der Zentrale im Bezirk Vöcklabruck weltweit 500 Jobs einspart. Jetzt die nächste Hiobsbotschaft: Die bittere Pille: "Der Stellenabbau ist weit fortgeschritten, aber nicht abgeschlossen", so Firmenchef Stephan Sielaff.