Niederösterreich
Teuerung extrem! Vereine wollen Sportstätten retten
Nach dem Betriebsverbot während der Pandemie könnten zahlreiche Sport- und Schwimmstätten schon bald Geschichte sein. Vereine wollen das verhindern.
Die Corona-Pandemie und die damit verbundene Schließung der Schwimmbäder hatte für Kinder gravierende Folgen: Der Schwimmunterricht in Schulen fiel aus, private Schwimmschulen und Vereine, die sich auf die Jugendarbeit im Wassersport konzentrieren, mussten ihr Programm entfallen lassen.
Viele Kinder können nicht schwimmen
Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit können deshalb viele Kinder und Jugendliche nicht schwimmen – und das, obwohl Ertrinken bei Kindern die zweithäufigste Todesursache ist. "Heute" berichtete hier.
Nun stehen Vereine vor der nächsten Hiobsbotschaft: Aufgrund der hohen Energiepreise können Sportstätten wohl nicht mehr lange betrieben werden. Die Kosten seien teilweise um bis zu 500 Prozent gestiegen. ÖVP-Sport-Landesrat Jochen Danninger verfasste kürzlich einen offenen Brief, um auf dieses Problem aufmerksam zu machen – mehr dazu hier.
„"Nach zwei Jahren Corona-Lockdowns drohen nun Energie-Lockdowns für Schwimm- und Sportstätten."“
Die erwarteten Preiserhöhungen bei Eintrittstickets in Schwimmbäder werden dann wohl ebenfalls zur Hürde für viele Familien, die schon jetzt jedes Monat darum kämpfen, beim Kontostand nicht in die roten Zahlen zu kommen.
Ralph Hamburger, Betreiber einer Schwimmakademie im Bezirk Mödling, startete jetzt eine Petition auf der Plattform "mein.aufstehn".
"Energie-Lockdowns"
"Nach zwei Jahren Corona Lockdowns drohen nun Energielockdowns für Schwimm- und Sportstätten. 100.000en SportlerInnen droht erneut Stillstand, 160.000 Kinder zwischen 6 und 9 Jahren in Österreich brauchen Schwimmlernstätten, hunderte Sportstättenerhalter (Privat, Verbände, Gemeinden) sind in Finanzierungsnot. UNSERE SCHWIMM- UND SPORTSTÄTTEN BRAUCHEN JETZT SOFORT FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG!", heißt es in der an Sportminister Werner Kogler adressierten Petition.
Am Sonntag (25.9.) meldete sich diesbezüglich erneut Sportlandesrat Jochen Danninger zu Wort, Schützenhilfe erhält er vom Amtskollegen aus Oberösterreich, Markus Achleitner. Er pocht wieder auf Unterstützung für die Vereine mit Hilfe des NPO-Fonds, der Vereinen bereits während der Corona-Krise unter die Arme gegriffen hat.
"Der NPO-Fonds für Corona war ein enorm wichtiger Schutzschirm für die Vereine, Verbände und Sporteinrichtungen, ohne den viele Vereine die schwierige Zeit nicht meistern hätten können. Alleine in Oberösterreich und in Niederösterreich erhielten die Sport-Vereine zusammen mehr als 45 Millionen Euro aus diesem Topf. Es braucht auch nunmehr wieder eine nachhaltige Unterstützung, um den hunderttausenden Ehrenamtlichen im Sport, die täglich für den Erhalt des Sports arbeiten, unter die Arme zu greifen", so die beiden Politiker in einer gemeinsamen Aussendung am Sonntagnachmittag.
Maßnahmen zum Energiesparen
Wie bereits mehrmals berichtet, müssen Betreiber von Schwimm- und Sportstätten heuer zu ungewohnten Maßnahmen greifen: Während die Einen die Eintrittspreise erhöhen und das Warmwasser in den Duschen abdrehen, bleibt bei den Anderen beispielsweise die Sauna geschlossen. Einige Hallenbäder senken auch die Wassertemperatur in den Pools, um Energie zu sparen.