"Äußerst besorgniserregend"
Teuerung brutal – jetzt werden Menschen nicht mehr satt
Die Teuerung drückt auf den Magen. Jetzt berichtet eine Studie über drastische Zustände: Zahlreiche Betroffene müssen ordentlich beim Essen sparen.
Unzählige Menschen haben die Teuerung buchstäblich satt. Ein aktuelles Beispiel von vielen: Manche Wirte verlangen jetzt sogar einen sogenannten Sonntags-Zuschlag. Damit wollen sie das für diesen Wochentag dringend benötigte Personal bezahlen. Für Kunden bedeutet das freilich: Sie müssen noch mehr Geld ausgeben.
Inflationsgeplagte Konsumenten können von einem Restaurantbesuch häufig nur träumen. Sie können sich das Essen in ihren eigenen vier Wänden schon bald nicht mehr leisten. Zu diesem dramatischen Befund kommt jetzt der Dachverband ASB Schuldnerberatungen: Lebensmittel sind für sie schlicht nicht mehr leistbar.
Die Zahlen sind alarmierend: In einer Aussendung zitiert die Dachorganisation eine neue Studie der Gesundheit Österreich GmbH: Zwölf Prozent der Bevölkerung Österreichs – etwa 1,1 Millionen Menschen – waren im vergangenen Jahr mittel oder schwer von Ernährungsarmut betroffen.
Monatskosten massiv gestiegen
Für eine ausreichende und gesunde Versorgung muss ein Ein-Eltern-Haushalt mit zwei Kindern laut Schuldnerberatung monatlich rund 1.021 Euro ausgeben. Zur Einordnung: Gegenüber dem Vorjahr sind die monatlichen Kosten für einen Ein-Personen-Haushalt in Oberösterreich um neun Prozent auf 1.730 Euro gestiegen. Besonders stark haben sich die Preise fürs Heizen erhöht (53 Prozent), an zweiter Stelle folgen Nahrungsmittel mit einem Plus von elf Prozent.
"Es ist äußerst besorgniserregend, wenn Menschen bei grundlegenden Bedürfnissen wie Essen sparen müssen", erklärt Johanna Steurer, Projektverantwortliche für die Referenzbudgets. "Aus finanzieller Not heraus gezwungen zu sein, auf Mahlzeiten zu verzichten, ist ein untragbarer Zustand in einem Sozialstaat wie Österreich."
„Es ist äußerst besorgniserregend, wenn Menschen bei grundlegenden Bedürfnissen wie Essen sparen müssen.“
Jedes Jahr berechnen die ASB Schuldnerberatungen die sogenannten Referenzbudgets für Österreich. Sie zeigen, wie viel Geld für verschiedene Haushaltstypen nötig ist, um sich ein angemessenes Leben mit einem Minimum an sozialer und kultureller Teilhabe leisten zu können.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Immer mehr Menschen in Österreich leiden unter der Teuerung und können sich kaum noch ausreichend Essen leisten, wie eine Studie des Dachverbands ASB Schuldnerberatungen zeigt
- Die monatlichen Kosten für Lebensmittel und Grundbedürfnisse sind dramatisch gestiegen, was dazu führt, dass viele Menschen sogar beim Essen sparen müssen
- Besonders betroffen sind Ein-Eltern-Haushalte mit Kindern, die laut Schuldnerberatung rund 1.021 Euro für eine ausgewogene Ernährung benötigen
- Die Situation ist äußerst besorgniserregend und zeigt, dass immer mehr Menschen in Österreich unter finanzieller Not leiden