Sicherheitsstufe erhöht

Terrorgefahr gegen NATO – war es Russen-Sabotage?

Letzte Woche herrschte am NATO-Stützpunkt in Geilenkirchen (D) erhöhte Alarmbereitschaft. Nun gibt es erste Hinweise auf russische Sabotage.

Newsdesk Heute
Terrorgefahr gegen NATO – war es Russen-Sabotage?
Laut Geheimdiensterkenntnissen hängt die Anhebung der Sicherheitsstufe in Geilenkirchen mit einem möglichen russischen Sabotageakt zusammen.
REUTERS

Hinter der vorübergehenden Anhebung der Sicherheitsstufe auf dem NATO-Luftwaffenstützpunkt in der deutschen Stadt Geilenkirchen vor vier Tagen steckten Geheimdiensterkenntnisse zu einer möglichen Bedrohung durch einen russischen Sabotageakt.

Es habe diesbezüglich einen ernst zu nehmenden Hinweis eines ausländischen Nachrichtendienstes gegeben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus deutschen Sicherheitskreisen.

Zweithöchste Sicherheitsstufe

Demnach gab es Hinweise "auf Vorbereitungshandlungen für einen wahrscheinlich russischen Sabotageakt gegen den NATO-Stützpunkt durch Einsatz einer Drohne". Geilenkirchen liegt ganz im Westen Deutschland nahe Aachen und nahe der Grenze zu den Niederlanden.

Vergangene Woche hatte wegen einer möglichen Bedrohung auf dem NATO-Stützpunkt in Nordrhein-Westfalen knapp 24 Stunden lang die zweithöchste Sicherheitsstufe gegolten. Nachdem nichts passiert war, wurden die Sicherheitsvorkehrungen am Freitagnachmittag wieder auf den Level zurückgefahren, der vorher gegolten hatte, der sogenannte Level Bravo+. Es habe sich um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt, um das potenzielle Risiko für das Personal zu minimieren, erklärte ein Sprecher.

BILDSTRECKE: NATO-Manöver "Baltops 22" in der Ostsee

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    Vom 5. bis 17. Juni hält die NATO das Marine-Manöver "Baltops 22" in der Ostsee ab. Die Russen proben als Antwort parallel dazu selbst den Krieg.
    Vom 5. bis 17. Juni hält die NATO das Marine-Manöver "Baltops 22" in der Ostsee ab. Die Russen proben als Antwort parallel dazu selbst den Krieg.
    USS Kearsarge (LHD 3)

    Erhöhte Terrorgefahr

    Zuvor waren wegen des Geheimdiensthinweises alle nicht unbedingt benötigten Mitarbeiter nach Hause geschickt worden. Der Flugverkehr wurde den Angaben zufolge aber nicht unterbrochen, sondern lief normal. Die zweithöchste Sicherheitsstufe Charlie bedeutet im NATO-Jargon, dass ein Zwischenfall eingetreten ist oder Erkenntnisse vorliegen, dass irgendeine Form von terroristischer Aktion gegen das Bündnis wahrscheinlich ist.

    In Geilenkirchen sind Spezialflugzeuge stationiert, die derzeit vor allem zur Überwachung des Luftraumes im östlichen Bündnisgebiet eingesetzt werden. Sie sind mit ihrem pilzförmigen Radaraufbau in der Lage, andere Luftfahrzeuge in mehr als 400 Kilometern Entfernung zu orten und zu identifizieren. Am NATO-Flugplatz arbeiten nach Worten des Sprechers etwa 1.600 Menschen.

    Bereits im Juli herrschte auf US-Militärstützpunkten in Deutschland und anderen europäischen Ländern Medienberichten zufolge erhöhte Alarmbereitschaft wegen Terrorgefahr. Das Pentagon habe auf den Stützpunkten die zweithöchste Sicherheitsstufe Charlie ausgerufen, berichtete der US-Sender CNN damals unter Berufung auf zwei nicht namentliche genannte Regierungsvertreter. Unklar blieb die Art der angeblichen Bedrohung.

    "Hier ist nichts drübergeflogen"

    Im NATO-Hauptquartier in Brüssel hatte man sich vergangene Woche ebenso wie auf dem Luftwaffenstützpunkt bedeckt dazu gehalten, welche Gefahr dem Flugplatz gedroht haben könnte. Spekulationen zu Drohnen-Überflügen wies ein Stützpunkt-Sprecher als "absurd" zurück. "Hier ist nichts drübergeflogen", sagte er.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Sicherheitsstufe am NATO-Stützpunkt in Geilenkirchen wurde vorübergehend erhöht, nachdem Geheimdiensterkenntnisse auf eine mögliche Bedrohung durch einen russischen Sabotageakt hinwiesen
    • Es gab Hinweise auf Vorbereitungshandlungen für einen wahrscheinlich russischen Sabotageakt gegen den NATO-Stützpunkt durch Einsatz einer Drohne
    • Die erhöhte Terrorgefahr führte zur zweithöchsten Sicherheitsstufe, jedoch wurden die Sicherheitsvorkehrungen nach 24 Stunden wieder herabgesetzt
    red
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