Illegale Fahrt mit 167 km/h
Teenie-Raser will Mädchen beeindrucken – Schockraum!
Die Wiener Polizei jagt in der Nacht auf Sonntag sechs Jugendliche in einem Pkw von der Tagente bis nach Simmering. Ein Crash stoppt die Rowdys.
Es ist Sonntag, kurz nach Mitternacht, als Streifenbeamte der Landesverkehrsabteilung Wien zwei Raser ausfindig machen. Der Lenker des einen Wagens bremst, der zweite Fahrer drückt erst recht aufs Gaspedal – in einem völlig überfüllten Auto.
Was folgt, ist eine wilde Verfolgungsjagd über die Tangente und wieder in die Stadt hinein – erst ein Crash in eine Verkehrsinsel und mehrere Betonleitwände beendet die irre Fahrt. Dass die Insassen überleben, grenzt an ein Wunder. "Heute" hat das Protokoll zu dem Teenie-Wahnsinn.
Vier Mädchen und zwei Burschen im Auto
Es sind Szenen wie im Videospiel "GTA", die sich auf Wiens Straßen abspielen: Gegen 1.00 Uhr identifizieren Beamte die beiden Autos, die sich auf ein "Hatzerl" vorbereiten. Die Fahrzeuge beschleunigen, rasen mit 121 km/h an der Polizei vorbei. Die Streifenbeamten machen sich erkennbar, das Blaulicht und das Folgetonhorn zwingt einen Lenker zum Bremsen – das andere Fahrzeug, ein Mietauto, düst davon.
167 km/h! Unfassbare Teenie-Raserei mit Mietauto
Was die Polizei zu diesem Zeitpunkt nicht weiß: Der 16-jährige Lenker des Mietwagens (Staatsbürgerschaft: Österreich) ist mit fünf weiteren Personen – eine zu viel – in dem Fahrzeug. Mit dabei ist ein 15-jähriger Deutscher am Beifahrersitz und vier minderjährige Mädchen. Zwei davon sind Österreicherinnen (16 und 17), die anderen Mädchen sind Türkinnen (je 16). Um sie zu beeindrucken, denkt der Fahrer gar nicht an ein Ende der lebensgefährlichen Fahrt.
Erster Crash bei Tangenten-Abfahrt
Es geht über die Südosttangente, das gemietete Auto fährt Richtung Kagran, biegt bei der Abfahrt nach Schwechat (A4) ruckartig ab – genau hier bricht das Auto aus, touchiert die Leitplanke. Wie durch ein Wunder behält der Minderjährige die Kontrolle über den Pkw – doch jetzt geht die wilde Fahrt erst richtig los.
Mit 144 km/h am Tacho düst der Teenager durch eine Baustelle vor dem Airport Schwechat, dann verlässt er die A4 bei der Ausfahrt Simmeringer Haide. Der 16-Jährige drängt mehrere Autos von der Straße, pfeift auf das Anzeigen des Fahrspurwechsels. Im Bereich der Landwehrstraße wendet der Lenker, fährt über den Gehsteig und Grünstreifen.
Geisterfahrer mit 167 km/h
Das Auto hält den Hindernissen stand, selbst die dort angebrachten Betonbegrenzungssteine können den Teenager nicht stoppen. Der Österreicher rast unaufhaltsam Richtung Zinnergasse, fährt hierfür beim Abfahren der Friedenauer Hafenstraße sogar gegen die vorgeschriebene Fahrtrichtung – mit unfassbaren 167 km/h fährt er über eine Brücke!
Sonntag, 1.30 Uhr: Kurz darauf crasht der Mietwagen-Fahrer in eine Verkehrsinsel und Betonleitwände, das Auto ist fahruntüchtig. Alle sechs Insassen verlassen den Fünfsitzer eigenständig, versuchen zu flüchten. Dicht dahinter wartet aber schon die Polizei, alle Passagiere werden von den Beamten gestellt.
Teenies überleben Crash – ein Wunder
Die Wiener Berufsrettung ist schnell vor Ort, versorgt die Verletzten notfallmedizinisch und bringt sie in Spitälern unter. Den Lenker erwischt es am schlimmsten, er landet im Schockraum. Wie durch ein Wunder werden alle sechs Teenies die Wahnsinns-Fahrt überleben, kommen mit Prellungen und Blessuren davon.
Die Vernehmungen der Jugendlichen stehen noch aus, doch klar ist: Der 16-jährige Fahrer nutzte sein Smartphone, um sich über den installierten Account eines Verwandten Zugriff zu dem Mietwagen zu verschaffen. Das Unfallauto ist ein einziger Totalschaden. Weitere Erhebungen zu den zahlreichen verkehrsrechtlichen Übertretungen sowie strafrechtlicher Delikte laufen – es wird wohl Anzeigen hageln.
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Auf den Punkt gebracht
- In Wien lieferte sich ein 16-jähriger Teenager mit fünf weiteren Jugendlichen eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei, die erst durch einen Crash in eine Verkehrsinsel und Betonleitwände gestoppt wurde
- Trotz der lebensgefährlichen Fahrt mit Geschwindigkeiten bis zu 167 km/h überlebten alle Insassen mit nur leichten Verletzungen, während der Fahrer im Schockraum landete; strafrechtliche Konsequenzen stehen noch aus