Oberösterreich

Bursch aus Haft entlassen – nach 4 Tagen wieder im Häfn

Er ist erst 16 Jahre alt und Serientäter. Vor einer Woche wurde der Bursch aus der U-Haft entlassen. Nur vier Tage später schlug er schon wieder zu.

Im Stadtpark von Kirchdorf an der Krems versuchte das Duo, die 63-jährige Frau auszurauben. 
Im Stadtpark von Kirchdorf an der Krems versuchte das Duo, die 63-jährige Frau auszurauben. 
Matthias Lauber

Der Bursch aus Schlierbach (Bezirk Kirchdorf) hat in seinen jugendlichen Jahren bereits einiges auf dem Kerbholz – von Diebstahl über Körperverletzung bis hin zu Nötigung und schwerer Drohung. Im Februar wanderte er nach einem Überfall das erste Mal in U-Haft in Garsten (Bezirk Steyr-Land).

Zur Vorgeschichte: Er soll am 12. Februar gemeinsam mit einem Freund (15) versucht haben, eine 63-Jährige im Stadtpark von Kirchdorf auszurauben. Die Frau war gerade mit ihrem Hund unterwegs, als sie das Duo ansprach.

Das Opfer gab vor, kein Geld bei sich zu haben, und händigte auch sein Handy und die Schlüssel nicht aus. Der 15-Jährige schoss ihr darauf mit einer Gaspistole Stahlkugeln ins Gesicht. Im Krankenhaus musste der Frau später ein 4,5 Millimeter großes Geschoss aus der Wange operiert werden.

Keine unbeschriebenen Blätter

Klar ist: Die Burschen sind keine unbeschriebenen Blätter. Bei der ersten Einvernahme gestand der 15-Jährige zwei weitere Raub-Delikte, eines in Gallneukirchen (Bezirk Urfahr-Umgebung) und eines in der Linzer Altstadt. Und auch der 16-Jährige hat eine ganze Liste an Anzeigen in seinem Sündenregister. 

Auch über die Motive sprachen die beiden bei den ersten Befragungen nach dem Raub-Versuch durch die Polizei. "Sie brauchten einerseits Geld", sagte eine Polizeisprecherin zu "Heute". Und dann gaben sie noch an, sie wollten "halt einfach cool sein". Die beiden leben nicht in Familien, sondern in einer Einrichtung des betreuten Wohnens für Jugendliche im Bezirk Kirchdorf.

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    Der 16-Jährige raubte gemeinsam mit einem Freund eine Frau im Stadtpark von Kirchdorf an der Krems aus.
    Der 16-Jährige raubte gemeinsam mit einem Freund eine Frau im Stadtpark von Kirchdorf an der Krems aus.
    Matthias Lauber

    Bursch offenbar nicht geläutert

    Die Zeit im Häfn dürfte den 16-Jährigen aber nicht geläutert haben. Nur vier Tage nach seiner Entlassung wurde er erneut straffällig, berichtet die "Kronen Zeitung".

    Am 1. März verließ er die Justizanstalt. Aber bereits am 5. März soll er mit drei weiteren Teenagern (14, 15, 16) in einer Disco in Windischgarsten (Bezirk Kirchdorf) ein Handy, eine Brieftasche und einen Autoschlüssel gestohlen haben. Mit der Bankomatkarte aus dem Geldtascherl zahlte das Quartett 15 Packungen Zigaretten und vier Zug-Tickets.

    Polizisten nahmen die Gruppe schließlich am Bahnhof fest. Der 16-Jährige sitzt jetzt erneut in U-Haft.

    Teenager-Bande monatelang aktiv

    Kriminelle Jugendliche werden in Oberösterreich zunehmend zum Problem. Erst im Vorjahr hatte eine Teenager-Bande eine Reihe von Straftaten begangen. Sie soll ein Bistro ausgeräumt, ein Taxi geraubt und einen Mann überfallen haben.

    Zwei der mutmaßlichen Täter kann die Justiz nichts anhaben, sie sind erst 13 Jahre alt. Mitglied der Bande war aber auch ein 17-jähriger Linzer. Er saß im Jänner vor Gericht. Die Staatsanwalt warf ihm schweren Raub und Diebstahl vor. Am 8. November soll er mit zwei 13-jährigen Freunden einen Taxler überfallen haben

    Der Richter verurteilte den Angeklagten schließlich zu 18 Monaten Haft. Sechs davon muss er absitzen. Der 17-Jährige war schon 2021 in eine Straftat verwickelt. Er zündete im Linzer Stadtteil Ebelsberg ein Polizeiauto an. Der Bursch hatte auch deswegen mit dem Gericht zu tun.

    Straßenschlacht zu Halloween

    Als Motiv gaben die drei Langeweile an. Zusammenhänge mit der Halloween-Nacht seien möglich, aber nicht sicher, sagte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl. Er hält es für unwahrscheinlich, dass die beiden Vorfälle etwas miteinander zu tun haben.

    Die Ausschreitungen rund um den Linzer Taubenmarkt sorgten im Herbst 2022 für Schlagzeilen: Rund 200 junge Menschen, größtenteils mit Migrationshintergrund, randalierten in der Nacht zum 1. November. Sie warfen mit Böllern, Steinen und Flaschen, attackierten zunächst Passanten und dann die Polizei.

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      Karl Schöndorfer / picturedesk.com
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