Umfassendes Geständnis

Teenager (17): "Darum tötete ich zwei Menschen"

Nach der Serie von Messer-Angriffen auf Obdachlose im Sommer in Wien hat sich ein 17-Jähriger bei der Polizei gestellt und die Bluttaten zugegeben.

André Wilding
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    In der Mordserie an Obdachlosen in Wien suchte die Polizei nach diesem Verdächtigen. Am 11. Dezember hat sich der 16-Jährige selbst gestellt.
    In der Mordserie an Obdachlosen in Wien suchte die Polizei nach diesem Verdächtigen. Am 11. Dezember hat sich der 16-Jährige selbst gestellt.
    LPD WIEN

    Der 17-Jährige kam am 11. Dezember gegen 15.30 Uhr in die Inspektion Leyserstraße in Penzing (14. Bezirk) in Begleitung seines Anwalts Manfred Arbacher-Stöger und gestand, dass er "der gesuchte Obdachlosenmörder" sei, Gerhard Winkler, der Leiter des Ermittlungsdienstes des Landeskriminalamts Wien, am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Bei den Messer-Angriffen auf schlafende Obdachlose waren im Sommer 2023 zwei Männer im Alter von 56 und 55 Jahre getötet sowie eine 51-jährige Frau schwer verletzt worden.

    Die Polizei klärte daraufhin sofort ab, ob es sich bei dem 17-Jährigen überhaupt um den möglichen Täter handeln kann oder ob der Teenager nur Aufmerksamkeit wollte. Nach ersten Abklärungen konnte aber rasch festgestellt werden, dass es sich um den gesuchten Serientäter handelt. Im Zuge des Verhörs habe der Jugendliche auch sofort ein "umfassendes Geständnis" abgelegt. Gefragt nach dem Motiv gab der 17-Jährige zu verstehen, dass er aus einer zerrütteten Familie stammt.

    Wut, Unruhe und Traurigkeit

    Seine private Situation habe sich zudem ab Februar 2023 rapide verschlechtert. Der Teenager brach die Schule und auch seine Drogensucht sei immer schlimmer geworden. So konsumierte er seit seinem 16. Lebensjahr Partydrogen wie etwa Ecstasy, später nahm er dann auch harte Drogen wie Heroin und Kokain. Darauf angesprochen, warum er die obdachlosen Personen getötet hat, erklärte Gerhard Winkler gegenüber der anwesenden Presse:

    "Er hat ein Ventil für seine Aggression gesucht, nach Aufmerksamkeit gesucht und eine gewisse Wut, Unruhe und Traurigkeit in sich verspürt, um diese Taten zu begehen". 

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    Gezielt nach Opfern gesucht

    Bei der Wahl seiner Opfer habe er gezielt nach Menschen Ausschau gehalten, die drei Faktoren erfüllten: leichte Verfügbarkeit, Ungestörtheit sowie Wehrlosigkeit. "Es kam dem Täter nicht auf die Obdachlosigkeit an", stellten die Ermittler klar. Der Jugendliche habe sich aber gezielt auf die Taten vorbereitet.

    So habe er sich bewusst vermummt, um seine Identität zu verbergen. Außerdem habe er sich selbst einen Mundschutz gebastelt und auch gezielt nach Videoüberwachungsanlagen Ausschau gehalten, um nicht erwischt zu werden. Die Tatwaffe, ein Messer, verbarg er am Fuß am Knöchel.

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    Die Stichwaffe mit einer festen Klinge versteckte er im Haus seines Vaters im Weinviertel – und zwar im Kinderzimmer. Die Untersuchungen und Auswertungen seien weiterhin am Laufen. Der Jugendliche hatte bisher nicht wirklich Kontakt mit der Polizei, stellte der Leiter des Ermittlungsdienstes des Landeskriminalamts Wien weiter klar.

    Freundin gefunden

    Das erste Mal sei der 17-Jährige dann im September 2023 polizeilich in Erscheinung getreten – wegen seiner Drogensucht. Im September 2023 sei zudem ein Streit mit seiner Mutter eskaliert, wo er diese auch verletzt habe. Doch warum hat der Jugendliche mit dem Töten aufgehört?

    Messerangriffe auf Obdachlose in Wien
    Messerangriffe auf Obdachlose in Wien
    APA-Grafik / picturedesk.com

    Laut Polizei soll der Jugendliche nach den Taten versucht haben, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen und in "ordentliche Bahnen zu lenken". So machte er nach dem Schulabbruch eine Ausbildung im Gastgewerbe. Zudem fand der 17-Jährige auch eine Freundin, mit der er bis heute in einer Beziehung lebt. Er habe sich dadurch geborgen und geliebt gefühlt.

    Vor Gericht erschienen

    Am Mittwoch erschien der 17-Jährige am Landesgericht Wien, musste sich dort nach der Prügel-Attacke auf seine Mutter verantworten. Ein beantragtes Psycho-Gutachten soll klären, ob der Teenager zurechnungsfähig war. Laut seinem Anwalt stand er während des Gewaltausbruchs unter Einfluss von Drogen. Die Verhandlung wurde bis zum Vorliegen des Gutachtens vertagt. Die Unschuldsvermutung gilt.

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      Der Tatverdächtige gestand den Mord an zwei Obdachlosen.
      Der Tatverdächtige gestand den Mord an zwei Obdachlosen.
      Denise Auer
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        <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
        21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
        REUTERS
        wil
        Akt.