Neue Ausstellung
Technisches Museum simuliert Klima-Zukunft
Ab Donnerstag widmet sich das Technische Museum in einer neuen Dauerausstellung den Folgen der Erderhitzung, zeigt Handlungsmöglichkeiten auf.
Was den Klimawandel betrifft, wären wir "Opfer, Zeuge und Täter", sagte Peter Aufreiter, Generaldirektor des Technischen Museum Wien (TMW). Mit einer neuen, interaktiven Dauerausstellung widmet sich das Museum ab Donnerstag optisch und technisch beeindruckend den Folgen der Erderhitzung. Man wolle dabei nicht in düstere Dystopie abdriften, sondern zum Handeln anregen.
Greifbar wird der massive menschliche Einfluss auf den Planeten vor allem vom All aus – und hier legt das TMW im wahrsten Sinne des Wortes die Fakten auf den Hightech-Tisch.
Die neue Schau "Klima. Wissen. Handeln!"
Zusammenarbeit mit ESA und Ars Electronica
So sind in Zusammenarbeit mit der vom Tiroler Josef Aschbacher geleiteten Europäischen Weltraumorganisation ESA und der Linzer Ars Electronica Solutions beispielsweise zwei Medienstationen entstanden, an denen vorrangig Besucherinnen und Besucher ab zwölf bis 14 Jahren auf innovative Weise quasi hands-on begreifen können, wie man heutzutage mit Hochtechnologie in Form von zahlreichen Erdbeobachtungssatelliten den Status quo und die Veränderungen auf dem Planeten sichtbar machen kann.
So werden die mannigfaltigen Informationen optisch ansprechend auf ein aus Holz herausgefrästes 3D-Höhenmodell der Umgebung Wiens projiziert – mit einem Wischen lässt sich nachvollziehen, wie genau hier die Bodenfeuchtigkeit oder die landwirtschaftliche Nutzung gemessen und abgelesen werden kann. Einen derartigen Aufbau gibt es bisher noch keinen zweiten außerhalb von ESA-Einrichtungen, betonte TMW-Generaldirektor Peter Aufreiter am Mittwoch vor Journalisten.
"Klima. Wissen. Handeln!"
Andernorts kann an einem Touchscreen-Tisch unter anderem die Temperaturentwicklung in der Bundeshauptstadt in den vergangenen 40 Jahre dargestellt werden. Diese ist ebenso bedenklich, wie die Entwicklung des größten Gletschers Österreichs, der Pasterze am Großglockner, oder die Entwicklung der großen Eisflächen Grönlands oder der Amazonas-Regenwälder.
Ein besonderes technisches Schmankerl ist der "Future Simulator". Darin wird man von einer KI mit allerlei Fragen zum Klimawandel konfrontiert. Die Bewegungen der Gruppenmitglieder im Raum werden automatisch getrackt, so kann im Stile der Kinder-TV-Show "1,2 oder 3" in Echtzeit abgestimmt werden. Das führt dann in verschiedene Zukunftsszenarien, die unterstützt durch das "Climate Change Center Austria" (CCCA) dem aktuellen wissenschaftlichen Stand entsprechen.
In zahlreichen Video-Interviews, etwa mit der Meteorologin Helga Kromp-Kolb, werden Auswirkungen der Erderhitzung und Handlungsoptionen aufgezeigt. Am Eingang der Ausstellung ist eine Filminstallation des stilistisch unverkennbaren Wiener Dokumentarfilmers Nikolaus Geyerhalter zu sehen.