Life

TCM und Shiatsu gegen die Frühjahrsmüdigkeit

Wer jetzt nach einem extra Energieschub sucht, sollte seine Ernährung dem Frühling anpassen und seinem Körper auch Pausen gönnen.

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: iStock

Viele Menschen fühlen sich gerade jetzt schlapp und kraftlos, aber schon kleine Änderungen der Ernährungsgewohnheiten und Alltagsroutinen können einiges für das individuelle Wohlbefinden bewirken.

Was man im Frühling für das Immunsystem tun kann, wie man das Wohlbefinden steigert und damit gleichzeitig die Frühjahrsmüdigkeit vertreibt, verraten Anna Reschreiter, TCM Ernährungsberaterin, und Alexandra Gelny, Shiatsu-Praktikerin und Sprecherin des Österreichischen Dachverbands für Shiatsu (ÖDS).

Eine frühlingshafte Ernährung

1. Essen Sie viele frische Kräuter und Bärlauch, Kresse und Löwenzahn, ziehen Sie eigene Sprossen auf der Fensterbank. Besonders gut geeignet für den „Eigenanbau" sind Kresse, Bockshornklee, Rettich und Alfalfa. Die Keimlinge sind reich an Vitamin C, Kalium, Kalzium, Zink, Eisen und Magnesium. Sie bewegen die Lebensenergie Qi und machen munter.

2. Bevorzugen Sie jetzt grüne Gemüsesorten und leicht scharfe wie Radieschen, Kohlrabi und Rettich. Damit können Sie Ihre Leber unterstützen und die Lebensgeister wecken.

Was ist Shiatsu?

Die Ursprünge von Shiatsu liegen in den traditionellen chinesischen und japanischen Gesundheitslehren. Übersetzt bedeutet shi Finger und atsu Druck – im Sinne aufmerksamer, achtsamer Berührung, die mit Fingerspitzen, Handballen, Ellenbogen, Knien oder Füßen ausgeübt wird. Das größte Potenzial von Shiatsu liegt in der Vorsorge, der Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Organismus und einer Steigerung des körperlichen Wohlbefindens. Seit 1999 ist Shiatsu in Österreich als eigenständiger Beruf anerkannt, für den eine dreijährige Ausbildung absolviert werden muss. Auf der Website des Österreichischen Dachverbands für Shiatsu findet man ÖDS-zertifizierte Shiatsu-PraktikerInnen ganz in der Nähe: www.oeds.at

3. Frisch gepresste Zitrone oder etwas Essig über den Salat träufeln – auch sauer hilft der Leber.

4. Im Frühling und Sommer benötigt der Körper weniger Fleisch und Fett. Bevorzugen Sie leichte, kurz gekochte Speisen, um Ihre Verdauungsenergie anzuregen. Achten Sie auf Saisonales und Regionalität.

5. Statt Suppenwürfeln oder –pulver verwenden Sie lieber frische Kräuter wie etwa Petersilie, Dille, Koriander und Basilikum.

6. Leichte Gerichte sind im Frühling ideal. Im Wok zubereitet, bleibt das Gemüse knackig und vitaminreich.

7. Suppen schmecken nicht nur am Abend, sondern auch mal als warmes Frühstück.

Fit mit Shiatsu

Auch mit einfachen Übungen, inspiriert durch Shiatsu, kann der Frühjahrsmüdigkeit ein Schnippchen geschlagen und neue Energie getankt werden:

1. Setzen Sie sich keine großen Hürden, integrieren Sie Bewegung und kleine Übungen in Ihren Tagesablauf – machen Sie mehrmals täglich kurze Bewegungspausen und sitzen Sie nie länger als eine Stunde am Stück! Stehen Sie immer wieder auf, räkeln und strecken Sie sich, atmen Sie tief durch, rotieren Sie Schultern, Ellenbogen, Handgelenke, Fußgelenke.

2. Gehen Sie in der Mittagspause mindestens 10 Minuten an die frische Luft! Ein zügiger Spaziergang im Park nebenan oder einmal um den Block regt den Kreislauf an und erfrischt.

3. Eine Übung im Stehen: Stehen Sie mit Ihren Füßen etwa hüftbreit mit gutem Kontakt zum Boden (am besten ohne Schuhe). Mit dem Einatmen machen Sie einen Ausfallsschritt nach vorne und führen gleichzeitig Hände und Arme weit nach oben, dann mit dem Ausatmen in einer kreisförmigen Bewegung nach außen und wieder nach unten, während Sie den Fuß wieder nach hinten bringen und in den Stand zurückkommen. Wiederholen Sie die Bewegung einige Male, machen Sie den Schritt abwechselnd mit dem linken und rechten Fuß. Spüren Sie die Öffnung in Ihrem Brustraum und in den Schultern.

4. Etwas schwungvoller, ebenfalls im Stehen - Ausschwingen: Stehen Sie etwa hüftbreit, lassen Sie Ihre Arme locker hängen. Beginnen Sie jetzt, das Gewicht leicht von links nach rechts zu verlagern und sich dabei mit dem Oberkörper mitzudrehen, nehmen Sie Ihre Arme ohne Anstrengung mit und beginnen Sie so auf beide Seiten zu drehen und zu schwingen. Spüren Sie dabei, wie sich Ihre Wirbelsäule mitdreht und mobilisiert, wie sich die Schultern lockern. Lassen Sie Ihre Hände im Schwung am Oberkörper landen – damit stimulieren die Hände auch die Energie der Nieren, das erfrischt.

5. Im Sitzen: Lassen Sie die Schultern, Arme bis zu den Fingern entspannt und locker hängen. Nun reiben Sie die Handflächen aneinander und streichen sanft - als würden Sie Ihr Gesicht waschen - über Stirn, Augen, Wangen, Nase, Mund und Kinn und beziehen Sie Kopf, Ohren und Hals mit ein. Abschließend schneiden Sie Grimassen und öffnen Sie dabei den Mund weit. Diese Übung regt den Meridianfluss an und ist somit ein wirkungsvoller Handgriff gegen Müdigkeit.

6. Gegen müde Augen hilft diese Übung: Reiben Sie Ihre Handflächen aneinander, dann berühren Sie mit Ihren Fingerspitzen leicht Ihre geschlossenen Augen. Beginnen Sie nun mit ganz sanft kreisenden Bewegungen Ihren Augapfel zu massieren.

7. Gehen Sie zum Shiatsu. Eine Shiatsu-Behandlung belebt nachhaltig und steigert Ihr Wohlbefinden. (kiky)