Oberösterreich

Süßer Chihuahua "Sissy" einfach zum Sterben ausgesetzt

Chihuahua Hündin "Sissy" war Sonntagmittag völlig verwahrlost in Linz gefunden worden. Nach einer ersten OP heißt es jetzt abwarten und bangen. 

Teilen
"Sissy" wurde völlig verwahrlost in Linz gefunden.
"Sissy" wurde völlig verwahrlost in Linz gefunden.
Tierrettung OÖ

"Für diesen Einsatz ist es schwierig die richtigen Worte zu finden , denn es gibt sie nicht", zeigen sich die Helfer der Tierrettung OÖ auf Facebook schockiert. Sonntagmittag wurde das Team nach Linz-Kleinmünchen gerufen. Eine Anruferin meldete einen freilaufenden Chihuahua gefunden zu haben. Das Tier stinke bestialisch, scheine blind zu sein.

In einem Gebüsch, ängstlich zu einem Bündel eingerollt, entdeckten die Tierretter den kleinen Hund schließlich. "Als wir ihn so zusammengekauert sahen und wir uns ihm näherten, stockte selbst uns der Atem. Der Gestank war erbärmlich", schildern die Helfer.

Extrem lange Krallen und klaffende Wunde am Bauch

Schnell war klar, woher der strenge Geruch herkam. Der Mini-Hund war völlig verwahrlost, hatte extrem lange Krallen, war abgemagert, die Augen trüb und am Bauch klaffte eine große Wunde.

"Wir packten die kleine arme Maus ein und machten uns ungehend auf den Weg in die Tierklinik. Dort wurde sie sofort versorgt und hat Schmerzmittel bekommen. Dann standen wir vor der Entscheidung - erlösen oder OPs. Da laut Ärztin ihre Chancen gut stehen, haben wir uns für die Operationen entschieden, auch wenn es natürlich eine große finanzielle Belastung für uns ist", erzählt die Tierrettung OÖ. 

Nach OP heißt es warten auf Untersuchungsergebnis

Noch am selben Tag wurde "Sissy", wie die kleine Kämpferin von den Tierfreunden getauft wurde, in der Tierklinik in Sattledt operiert. Es war eine etwas größere OP als ursprünglich angenommen. Sissy wurde unter anderem Gewebe eines Tumors entfernt, erstmal kastriert und auch die langen, bereits gekräuselten, Krallen geschnitten. Auch noch mindestens eine weitere Operation kann nicht ausgeschlossen werden. 

Laut behandelnden Arzt gehe es der Hündin den Umständen entsprechend gut. Aber erstmal heißt es abwarten. Denn dass entnommene Gewebe, wurde eingeschickt, um zu untersuchen ob der Tumor gut oder bösartig ist. Und um eine Streuung von Metastasen ausschließen zu können. Erst dann weiß man, wie es wirklich um den Chihuaha steht. 

Tausende reagierten auf Facebook-Beitrag

Die Tierrettung hält Tierfreunde auf Facebook laufend am neuesten Stand. Mehr als 6.000 Personen hatten auf den ersten Beitrag der Helfer reagiert, mehr als 1.500 von ihnen ihrer Fassungslosigkeit über die Geschichte "Sissys" in einem Kommentar Worte verliehen.  

"Sissy wurde mit Sicherheit als 'Gebärmaschine' missbraucht und kam aus ihrem Zwinger bzw. ihrer Box nicht raus. Daher auch die langen Krallen", so die Tierretter. Der kleine Hund wurde gegenüber dem Schörgenhubbad in Linz-Kleinmünchen gefunden und muss jemandem gehört haben. Die Tierrettung OÖ bittet sachdienliche Hinweise unter der Nummer 0664 322 04 04 weiter zu geben. Informationen werden vertraulich behandelt.

Die Polizei bestätigte Dienstagnachmittag in einer Aussendung den schweren Fall von Tiermisshandlung. Es wurde Anzeige erstattet.

Mehr zum Thema