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Tausende Österreicher Opfer mieser Betrugsmasche

Knalleffekt um einen gigantischen Anlagebetrug: Es gibt Tausende Opfer in Österreich, weltweit beträgt der Schaden bis zu eine halbe Milliarde Euro.

Rene Findenig
Tausende Anleger sollen in Österreich mutmaßlich systematisch betrogen und um ihr Geld gebracht worden sein.
Tausende Anleger sollen in Österreich mutmaßlich systematisch betrogen und um ihr Geld gebracht worden sein.
Getty Images

Die Projekte klangen für viele Österreicher vielversprechend, die Gewinnaussichten waren gigantisch: Potenziellen Anlegern wurden auf Plattformen wie "Juicy Fields" und "My First Plant" vermeintlich spannende Beteiligungen am gemeinschaftlichen Anbau und Verkauf von medizinischen Cannabis- und CBD-Produkten in Aussicht gestellt, andererseits wurden vermeintlich neu gegründete Kryptowährungen und Immobilien mit klingenden Namen wie "EXW", "EXW-Wallet" und "EXW-Token" vorgestellt. Nun spricht die Staatsanwaltschaft von einem mutmaßlichen und millionenschweren Anlagebetrug.

Grenzüberschreitende Ermittlungen gegen mehrere Beschuldigte würden geführt, alleine in Österreich gebe es Tausende Opfer – und weltweit gehe der Schaden bereits auf bis zu einer halben Milliarde Euro hoch, so die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Zusammenarbeit mit internationalen und nationalen Ermittlungsbehörden. "Allein in Österreich zählen mehrere tausend Menschen zu den Betrugsopfern, mit einer derzeitigen Schadenssumme im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich", heißt es in einer Aussendung. Auch hier sei es zu Hausdurchsuchungen gekommen.

WKSta gründete ein eigenes Ermittlungsteam

Eine Person in Klagenfurt sei bereits festgenommen worden, so die Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf: Die versprochenen Projekte habe es nie gegeben, beziehungsweise bestehe der Verdacht, dass die veranlagten Gelder zum überwiegenden Teil tatsächlich nie investiert wurden. Die WKSta hat ein eigenes Ermittlungsteam gegründet, in dem ein Teamleiter mit drei Staatsanwälten zusammenarbeitet. Erste Informationen gibt es bereits zu den verschiedenen Fällen, mit denen die Österreicher systematisch betrogen worden sein sollen.

Im Fall "Juicy Fields" ermittelt die WKSta seit Februar 2023 gemeinsam mit dem Polizei-Kriminaldienst gegen fünf Beschuldigte, einen Verband sowie unbekannte Täter wegen des Verdachts des gewerbsmäßig schweren Betruges geführt. Es gab bereits Hausdurchsuchungen, Kontoöffnungen sowie über tausend Einvernahmen von Opfern. In Österreich wird bis dato von 5.500 geschädigten Anlegern mit einem mutmaßlichen Gesamtschadensbetrag in der Höhe von 19 Millionen Euro ausgegangen.

Täter sollen sich mit Geld Lebensstil finanziert haben

Ähnlich der Fall "My First Plant", in dem gegen vier Personen und einen Verband wegen schweren Betrugs und Geldwäscherei ermittelt wird. Auch hier gab es Hausdurchsuchungen und eine Festnahme. Die genauen Schadensbeträge sind noch Gegenstand der Ermittlungen, jedoch ist derzeit von einer weltweiten Schadenssumme von zumindest 16 Millionen Euro und insgesamt 17.000 Opfern auszugehen. Der Fall "EXW-Wallet" hängt wiederum mit "My First Plant" zusammen, es handle sich teils um die gleichen Beschuldigten. Gegen acht Personen wurde bereits eine Anklageschrift bei Gericht eingebracht.

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    Die Angeklagten sollen demnach kurz zusammengefasst mehrere Unternehmen samt entsprechender Bankverbindungen und Kryptowallets gegründet haben, die als "EXW Gruppe" bezeichnet wurden. "Diese haben durch Werbung den Anlegern hohe Renditen in diverse Investments wie Immobilienprojekte, Handel mit Kryptowährungen und eine eigens geschaffene Kryptowährung namens EXW-Token versprochen und damit Opfer um Millionen gebracht", so die WKSta. Doch statt in die behaupteten Projekte zu investieren, soll die Herkunft und der Verbleib der Investorengelder durch vielfache Transaktionen verschleiert und schließlich zur Finanzierung des eigenen Lebensstils von den Angeklagten behoben worden sein.

    Kunden im Stil eines Pyramidenspiels betrogen

    "Neue Kunden sollen jeweils durch bestehende Kunden auf Gewinnbeteiligungsbasis angeworben worden seien, sodass im Stil eines Pyramidenspiels ein Anreiz geschaffen worden sein soll, möglichst viele neue Kunden dem System zuzuführen. Rund 40.000 Opfer vornehmlich aus dem deutschen Sprachraum und aus dem europäischen Ausland tätigten vermeintliche Investitionen in das System 'EXW'", so die Aussendung. Der Schadensbetrag belaufe sich auf 14 Millionen Euro. Das Strafmaß betrage Freiheitsstrafen von einem bis 10 Jahren. Ermittlungen gegen 14 Beschuldigte laufen, einer befinde sich im Ausland in Auslieferungshaft. 

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