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"Täglich übergeben": Puls4-Moderatorin litt an Bulimie
So persönlich, wie nie zuvor, spricht Café-Puls-Moderatorin Miriam Pössnicker über ihre Ess-Brech-Sucht und will Betroffenen Mut machen.
Gut gelaunt und mit einem Lächeln auf den Lippen – so kennen Café-Puls-Zuschauer Puls4-Moderatorin Miriam Pössnicker. Doch heute zeigt sich die 35-Jährige, im Reportage-Magazin "Exakt" (Puls 4, 22:25 Uhr) , von ihrer ernsten und ganz privaten Seite. "Ich hatte insgesamt sieben Jahre lang starke Bulimie", offenbart Pössnicker.
„"Ich habe mich fünf Jahre lang jeden Tag bis zu zehn Mal übergeben. Ich wusste teilweise nicht, wie lange ich noch lebe."“
Mobbing als Auslöser
Mit 16 Jahren hat sich die Moderatorin "zum erstem Mal den Finger in den Mund gesteckt". Ein beginnender Teufelskreis. Der Auslöser war, laut der gebürtigen Grazerin, Mobbing. "Als Kind mit asiatischen Wurzeln, oder überhaupt ausländischen Wurzeln, hast du es am Land nicht leicht. Als ich dann zugenommen habe, dachte ich, wenn ich abnehme, gehöre ich dann vielleicht dazu. Nachdem ich es nicht geschafft habe so abzunehmen, war das für mich die Lösung."
"Es hat mein Leben komplett dominiert"
Von da an drehte sich das Leben der damals 16-Jährigen nur noch um Essen. "Wenn ich was gegessen hatte, war ein Kloß in meinem Bauch, bis ich ihn ausgekotzt habe", erinnert sich die Moderatorin. "Es hat man Leben komplett dominiert. Ich war immer schwach und müde, abgesehen von den Schmerzen, die ich dann in der Brust bekommen habe. Ich habe mich fünf Jahre lang jeden Tag bis zu zehn Mal übergeben. Ich wusste teilweise nicht, wie lange ich noch lebe."
Die psychische Erkrankung wirkte sich auch auf das soziale Umfeld von Pössnicker aus. "Du lügst ja im Prinzip deinen ganzen Freundeskreis an", erinnert sich die Moderatorin. Auch ihre Familie und ihre Liebesbeziehungen haben unter der Krankheit stark gelitten.
Scham als ständiger Begleiter
Neben Schmerzen und Lügen war laut Pössnicker auch Scham ein ständiger Begleiter. Jahrelang kontrollierte die Sucht das Leben der Moderatorin, bis sie sich schließlich Hilfe holte. Mit ihrer bewegenden Geschichte will die junge Frau nun anderen Betroffenen helfen und ihnen Mut machen.