Verkauf im Fortgeh-Viertel

Tabletten im Automaten – "Teenager mit Angstzuständen"

Eltern sind in großer Sorge um ihre Kinder: In einem Snack-Automaten werden gefährliche Pillen angeboten werden. Ein Experte warnt vor den Folgen.

Lea Strauch
Tabletten im Automaten – "Teenager mit Angstzuständen"
Sucht-Experte Herbert Baumgartner findet die Platzierung neben Lebensmitteln besonders problematisch.
"Heute", Facebook prävention.at

Auf dem Automaten sind bunte Schoko-Drops abgebildet. Angeboten werden verschiedenste Süßigkeiten, Softdrinks – und "Legal Highs": Substanzen, die die Wirkungen illegaler Drogen nachahmen.

Nach Lachgas jetzt neue Droge

Erst im Juni gab es einen großen Skandal: In mehreren E-Kiosken der Stadt wurden bunte Dosen mit Lachgas angeboten. Die Partydroge gab es sogar in mehreren Geschmacksrichtungen – die Vermutung lag nahe, dass gezielt Jugendliche damit angesprochen werden sollten.

Nun sorgt erneut ein Fall für Aufschrei: Neben Cola und Schokolade sind in einem Snack-Automaten im Fortgeh-Viertel Altstadt jetzt kleine Tabletten erhältlich.

LSA in Linzer Snack-Automaten

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    Die Pillen enthalten unter anderem Inhaltsstoffe, die ähnlich wirken wie LSD.
    Die Pillen enthalten unter anderem Inhaltsstoffe, die ähnlich wirken wie LSD.
    "Heute"

    Die kleinen Pillen enthalten neben Koffein und Guarana vor allem eines: 150 Gramm der Hawaiianischen Holzrose. Aus deren Samen wird der Wirkstoff LSA gewonnen. Und der hat es in sich.

    Halluzinationen, psychotische Schübe

    "Es wirkt ein bisschen wie LSD", erklärt Herbert Baumgartner vom Institut Suchtprävention der Pro Mente Oberösterreich. Langzeitfolgen seien ihm zwar noch nicht bekannt, unterschätzen dürfe man LSA dennoch nicht.

    Nach der Einnahme könne es vier bis acht Stunden lang zu Halluzinationen oder psychotischen Schüben kommen, sagt der Experte. "Wenn man den Effekt nicht erwartet, sind außerdem Angstzustände bei Teenagern möglich, wenn sich zum Beispiel auf einmal eine Wand bewegt."

    "Sind überhaupt nicht glücklich"

    Als besonders problematisch empfinden die Experten die Platzierung zwischen Softdrinks und Snacks: "Darüber sind wir überhaupt nicht glücklich. Dadurch wirkt es wie Alltagsgut", so Baumgartner.

    Der Automat in Linz sei der erste, der den Experten bekannt ist. Wichtig sei jetzt vor allem die Aufklärung: "Es ist wichtig, den Jugendlichen die notwendigen Kompetenzen beizubringen." Durch die Prävention sollen die Teenager erst gar nicht zu den Pillen greifen.

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      Leserreporter

      Auf den Punkt gebracht

      • In einem Snack-Automaten in der Altstadt von Linz werden neben Süßigkeiten und Softdrinks nun auch Tabletten mit der halluzinogenen Substanz LSA angeboten, was bei Experten für Besorgnis sorgt
      • Diese Platzierung zwischen alltäglichen Produkten wie Schokolade und Cola könnte Jugendliche dazu verleiten, die gefährlichen Pillen zu konsumieren, weshalb verstärkte Aufklärung und Prävention gefordert werden
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