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"Survival: Fountain of Youth" im Test – viel Potenzial

Die Story kennt mittlerweile jeder Spieler, wie sie "Survival: Fountain of Youth" umsetzt, ist aber besonders. Doch technisch ist noch viel zu tun.

Rene Findenig
"Survival: Fountain of Youth" im Test – viel Potenzial, doch noch machen Spielern technische Probleme zu schaffen.
"Survival: Fountain of Youth" im Test – viel Potenzial, doch noch machen Spielern technische Probleme zu schaffen.
Odinsoft

Entwickler Odinsoft und Publisher Twin Sails Interactive haben ihr Überlebensabenteuer "Survival: Fountain of Youth" für PC auf Steam in den Early Access gebracht. Im "Heute"-Test zeigt sich, dass die Handlung nicht das Highlight des Games ist – immerhin hat diese jeder Survival-Spieler sicher schon öfters erlebt. Alleine auf einer Insel gestrandet und den Gefahren schutzlos ausgeliefert – auch dieser Titel kaschiert das nur bemüht mit einer zusammengebastelten Geschichte. Auf den karibischen Inseln des 16. Jahrhunderts läuft eine Suche nach dem legendären Jungbrunnen von Juan Ponce de Leon, die aber schrecklich schiefgeht. Der Spieler landet nach einem verheerenden Sturm auf einer Insel, der Überlebenskampf startet.

Viel interessanter ist aber, was der Titel beim Gameplay zu bieten hat. Und da zeigt sich "Survival: Fountain of Youth" weit detaillierter und komplexer, als man es von Survival-Spielen gewohnt ist. Nicht nur muss alles – Essen und Wasser finden, Unterschlüpfe bauen, Materialien sammeln und Pflanzen ernten – manuell durchgeführt werden, auch kostet alles bei diesen Tätigkeiten eine gewisse Zeit-Summe. Alleine etwa ein Feuer anzuzünden, ist nicht mit einer Taste und in Sekunden erledigt, sondern braucht in der Realität mehrere Dutzend Sekunden und im Spiel rund 30 bis 40 Minuten an Ingame-Zeit. Handgriff für Handgriff muss das verwendete Brennmaterial ebenso gewählt werden wie der Anzünder. Was noch keinen Erfolg bedeutet.

Beeindruckend komplexes Spiel

Spielt etwa das Wetter nicht mit oder setzt man auf die einfachsten Materialien, kann es auch sein, dass das Entzünden scheitert. Mit Glück hat diese Mechanik aber wenig zu tun, Spieler müssen vielmehr schlau abwägen, wo und wann sie ein Feuer entzünden wollen und welche Materialien wortwörtlich verheizt werden können. Wie dieses Beispiel läuft so gut wie alles im Titel ab – und ergibt damit ein beeindruckend komplexes Spiel, in dem man auch nach Tagen noch neue Mechaniken entdeckt. Und es ist eine willkommene Abwechslung, mal nicht durch die Spielwelt zu laufen und per Tastendruck alles einzusammeln, sondern die Umwelt genau untersuchen zu müssen und sich wirklich um seine Ausrüstung zu kümmern.

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    Entwickler Odinsoft und Publisher Twin Sails Interactive haben ihr Überlebensabenteuer "Survival: Fountain of Youth" für PC auf Steam in den Early ...
    Entwickler Odinsoft und Publisher Twin Sails Interactive haben ihr Überlebensabenteuer "Survival: Fountain of Youth" für PC auf Steam in den Early ...
    Odinsoft

    Im Early Access bietet das Game bereits zwei riesige Insel-Regionen – da fragt man sich, wie gigantisch groß die Spielwelt noch werden soll, denn die Entwickler kündigten bereits zwei weitere Regionen während des Early Access sowie noch eine weitere beim finalen PC- und Konsolen-Launch an. So groß wie die Gebiete sind auch die Möglichkeiten. Beim Waffenbau steigert man sich von Speeren hin zu Musketen, bei den Unterschlüpfen von Zelten zu Holzhütten und bei der Gesundheits-Versorgung von Kräutern zu Salben und Arzneien. Doch die Insel zeigt sich unberechenbar: Wilde Tiere können uns schwere Wunden zufügen, Feuer kann uns verbrennen, Stürme unser Hab und Gut zerstören und Lebensmittel uns schwer vergiften.

    Titel mit einem gewaltigen Umfang

    Das Spielziel, für das man mehrere (echte) Tage bis Wochen einplanen muss, ist, von der Insel zu entkommen, wobei es nicht die eine Insel gibt. Anfangs zimmert man sich ein simples Floß zusammen, mit dem zur nächsten Insel übergesetzt wird. Später sollen mit eindrucksvollen Schiffen dann größere Distanzen zurückgelegt werden können, bis man endlich über das große, spanische Flotten-Schiff verfügt, das den Spieler in Sicherheit bringt. Sowohl Schiffe dienen dabei als Basis und Unterschlupf wie Zelte und Hütten an Land. Gespielt wird übrigens in der Ego-Perspektive in einer offenen Spielwelt, die sich im Verlauf des Abenteuers immer mehr vergrößert. Jagen, kämpfen, sammeln, bauen und herstellen, der Umfang ist riesig.

    Zudem stehen auch verschiedene Schwierigkeitsgrade zur Verfügung, die schon zum Start bestimmen, mit welcher Ausrüstung man ins Game startet. Noch ist aber "Survival: Fountain of Youth" nicht vor technischen Probleme sicher – doch die Entwickler versuchen, auch diese im Rahmen des Early Access nach und nach auszubügeln. Kurios wirkt etwa, dass abseits des sonstigen Realismus eine Zerlege-Mechanik zwar vorhanden ist, ein riesiger Baumstumpf beim "Zerlegen" aber nur zwei kleine Zweige ins Inventar befördert. Etwas schade ist auch, dass man sich anfangs liebevoll um ein starkes Lager kümmert, das man aber mit Fortkommen im Spiel hinter sich lässt und in einer neuen Region neu beginnt. Das nagt etwas.

    Vor allem beim Balancing hakt es noch

    Wunderbar wiederum zeigt sich das Talente- und Erkundungssystem. Die Inselgruppen bieten allesamt verschiedene Biome und zahlreiche Geheimnisse, die es zu entdecken gilt. Mit so erarbeiteten Punkten lassen sich die eigenen Fähigkeiten immer weiter verbessern. Geheimnisvoll, aber dieses Mal im negativen Sinn, gibt sich das Spiel auch bei der Tierwelt – zwar sind zahlreiche große und kleine Tiere vorhanden, kurioserweise sammeln sich aber immer nur rund fünf verschiedene auf jeweils einer Insel. Warum das so auffällt? Weil jene wenigen Tierarten, die sich in der Region tummeln, in der man gerade spielt, sich gleich massenhaft auf einen stürzen und man teils im Minutentakt beschäftigt ist, Adler und Wildschweine abzuwehren. 

    Frustrierend kann es schließlich sein, dass alles, wirklich alles im Spiel kaputtgehen kann, von den Werkzeugen und Waffen bis hin zu den Booten und Hütten. Auch hierbei ist nicht die Mechanik selbst schuld, sondern eher das Balancing. Bricht eine Axt schon dann, wenn man nur einen Ast abschlagen will, ist das wenig motivierend. Wir sind allerdings guter Hoffnung, dass die Entwickler diese Balancing-Probleme noch ebenso wie teils extremen Framerate-Einbrüche in den Griff bekommen. Denn "Survival: Fountain of Youth" ist grafisch eine Augenweide und bietet spielerisch einen immensen Tiefgang, der beeindruckt und ganz viel Potenzial zeigt. Wem ein paar Fehler aber nichts ausmachen, kann sich schon jetzt ins Abenteuer stürzen.

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