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Surfe mit deinen Großeltern, es wird ihnen guttun

Das Surfen im Internet oder Scrollen auf Social Media hat laut einer Studie einen entscheidenden Vorteil beim Älterwerden. 

Tiktok mit der Oma? Laut Forschenden der Universität New York soll im Internet zu surfen gegen Demenz helfen.
Tiktok mit der Oma? Laut Forschenden der Universität New York soll im Internet zu surfen gegen Demenz helfen.
Getty Images/Maskot

Einige wenige Stunden Smartphone und Internet-Surfen pro Tag sollen gut für das Gedächtnis sein. Das finden Forschende am Institut für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Universität New York heraus. Die regelmäßige Internetnutzung kann das Demenzrisiko bei älteren Menschen um fast die Hälfte reduzieren, zeigt die neue Studie.

Die Ergebnisse wurden im "Journal of the American Geriatrics Society" veröffentlicht. Die Forschenden verfolgten die kognitive Gesundheit von mehr als 18.000 Erwachsenen, die zum Beginn der Befragungen noch keine Anzeichen von Demenz hatten. Insgesamt dauerte die Untersuchung zwischen acht und 17 Jahren, das Alter der Beteiligten lag bei 50 oder älter.

Aktueller Stand Alzheimer-Prophylaxe
Grundsätzlich gilt Alzheimer als nicht-heilbar und betrifft Menschen meistens ab dem 65. Lebensjahr. Forscher arbeiten aber aktuell daran, Medikamente zu entwickeln, die den geistigen Abbau verzögern sollen. Als Quelle diene der Antikörper Lecanemab, so die Forscher am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Die ersten Arzneien sollen bereits dieses Jahr verschrieben werden.

Weiter fanden die Experten heraus, dass regelmäßige Internetnutzer ein um 43 Prozent reduziertes Risiko hatten, an Demenz zu erkranken. Über die Jahre zeigten die technologisch versierteren Testpersonen nämlich weniger Anzeichen von Gedächtnisschwund. Rund fünf Prozent der Teilnehmer erkrankten im Verlauf der Studie an Demenz – der Großteil davon ohne Internet-Routine.

Übermaß sorgt für Umkehreffekt

Die Ergebnisse stellen fest, dass Menschen, die täglich zwischen 0,1 und zwei Stunden online waren, das geringste Risiko hatten. Die Forschenden gehen dabei davon aus, dass dafür diejenigen, die nie online gingen oder mehr als zwei Stunden online verbrachten, sogar einem höheren Risiko ausgesetzt sein könnten. "Bezüglich negativer Auswirkungen bei übermäßiger Nutzung braucht es aber noch weitere Beweise", so die Studienleiter im Journal.

Die Studie zeigt auch, dass Bildung, ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht und Generation keinen Einfluss auf den Zusammenhang zwischen Internetnutzung und Demenzrisiko hatten. Jedoch wurden laut den Forschungsleitern wichtige Erkenntnisse zur Prävention von Demenz bei älteren Menschen gewonnen.

Wer seinen Großeltern oder anderen älteren Familienmitglieder beim nächsten Sonntag ein wenig die Welt der Technologie per Tablet oder Computer näherbringt, könnte also für ein stabileres Gedächtnis des Verwandten sorgen. Sei es Social Media oder einfaches Browsen – bis zu zwei Stunden pro Tag sind förderlich für das Gehirn der Senioren und Seniorinnen.

Nun muss man die Technologie und Geräte laut den Studienteilnehmern noch zugänglicher machen – denn aktuell seien Smartphones, Computer und Tablets für die ältere Generation schlicht noch zu kompliziert.

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