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Supervulkan - Italien plant mögliche Massenevakuierung
Nach mehreren Erdbeben in der Region rund um Neapel steigt die Angst vor einem gigantischen Vulkanausbruch. Nun plant Italien eine Massenevakuierung.
Nach Monaten wiederholter Erdbeben ergreift die Regierung nun Maßnahmen, um sicherzustellen, dass das Gebiet auf stärkere Erschütterungen oder Ausbrüche vorbereitet ist. Vulkanologen überwachen derzeit das Gebiet, um die Bevölkerung bei ersten Anzeichen zu warnen.
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Die Regierung plant eine mögliche Massenevakuierung von zehntausenden Menschen, die in der Nähe des Supervulkans im Gebiet der "Campi Flegrei" bei Neapel leben.
Neue Evakuierungsmaßnahmen
Die Phlegräischen Felder (Campi Flegrei) liegen etwa 20 Kilometer von Neapel entfernt. Hier befinden sich mehrere Städte und Dörfer, darunter Pozzuoli, Agnano und Bacoli, die zusammen mehr als 500.000 Einwohner haben. Das Gebiet ist mit 24 Kratern übersät und deutlich größer als der nahe gelegene Vesuv, der 79 n. Chr. Pompeji zerstörte. Zuletzt waren die Phlegräischen Felder 1538 ausgebrochen, nachdem der Vulkan zuvor 3.000 Jahre geruht hatte.
Zu den neuen Maßnahmen gehört unter anderem ein Plan zur Überprüfung der Festigkeit von Gebäuden in dem Gebiet. Diese Vorgehensweisen werden derzeit von der Regierung geprüft, heißt es in Rom. Außerdem will das Kabinett den örtlichen Katastrophenschutzbehörden mehr Mittel zur Verfügung stellen.
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Somit soll sichergestellt werden, dass diese im Notfall schnell eingreifen können und eine Kommunikationskampagne zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit finanzieren, erklärt Katastrophenschutzminister Nello Musumeci. Lokale Medien berichteten, dass eine Gruppe von Krankenhäusern in der Region bereits am Freitag mit Evakuierungstests beginnen würde, um zu garantieren, dass sie auf stärkere Erdbeben oder Ausbrüche vorbereitet sind.
Über 1.100 Erdbeben
Allein im letzten Monat gab es in der Region mehr als 1.100 Erdbeben: Darunter ein Beben der Stärke 4,0 am Montag sowie eines der Stärke 4,2 vergangene Woche - das stärkste Erdbeben in der Region seit 39 Jahren. Eine derartige Erdbebenwelle erlebte Campi Flegrei zuletzt in den 1980er Jahren. Damals wurden rund 40.000 Menschen vorübergehend aus dem nahe gelegenen Pozzuoli evakuiert.
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In einer kürzlich veröffentlichten Studie haben Forscher vom University College London und dem Nationalen Forschungsinstitut für Geophysik und Vulkanologie in Italien (INGV) den Supervulkan genau untersucht. Ihre Studie zeigte, dass die Phlegräischen Felder schwächer und anfälliger für Risse wurden, wodurch ein immer Ausbruch wahrscheinlicher wird.
Was passiert bei einem Ausbruch?
Die meisten Vulkanologen sagen jedoch, dass keine unmittelbare Gefahr eines Ausbruchs bestehe. Da der Boden aber derzeit um 1,5 cm pro Monat ansteige, gebe es Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die örtlichen Gebäude. Evakuierungen würden nur im Falle "äußerster Notwendigkeit" eingeleitet, so Musumeci.
Sollte es tatsächlich zu einem Ausbruch kommen, wird ein Evakuierungsplan in Kraft treten. Dieser sieht vor, dass die Bewohner innerhalb von drei Tagen mit privaten oder öffentlichen Verkehrsmitteln aus dem Gebiet gebracht werden. Die Risikostufen Grün, Gelb, Orange und Rot werden monatlich überprüft. Seit elf Jahren gilt für das Gebiet die vom Zivilschutz ausgerufene Alarmstufe gelb, die zur Vorsicht aufruft.
Zudem erhalten die Bewohner eine SMS-Warnung, sobald ein Beben der Stärke 1,5 oder höher auf der Richterskala auftritt. Bisher gibt es jedoch keine Einschränkungen oder Gefahrenmeldungen für Touristen.