Neue Forschungsergebnisse

Supervulkan-Ausbruch wird immer wahrscheinlicher 

Die Angst vor einem gigantischen Vulkanausbruch in der Region rund um Neapel steigt. Grund dafür sind neue beunruhigende Beobachtungen.

Newsdesk Heute
Supervulkan-Ausbruch wird immer wahrscheinlicher
Unter dem Gebiet der Phlegräischen Felder schlummert ein "Supervulkan".
ALBERTO PIZZOLI / AFP / picturedesk.com

In den letzten Wochen wurde es rund um die Phlegräischen Felder (Campi Flegrei) nahe der italienischen Stadt Neapel wieder ruhiger. Wochenlang sorgten zum Teil größere Erdbeben für Panik in der Region, "Heute" berichtete. Doch der Ausbruch des Supervulkans könnte möglicherweise kurz bevorstehen, wie eine neue Analyse der italienischen Behörden zeigt.

Die Phlegräischen Felder sind ein Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität in der Region Kampanien im Süden Italiens und werden bereits seit langer Zeit von vielen kleinen Erdbeben heimgesucht. Unter dem Gebiet schlummert ein Supervulkan.

Neue Ergebnisse sorgen für schlimme Befürchtung

Bisher beobachteten Forscher des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV), dass sich die Erde rund um die direkt auf dem Supervulkan liegende Hafenstadt Pozzuoli anhebt, da Gase aus dem Vulkan nach oben aufsteigen. Die Behörden hatten zuletzt verneint, dass auch Magma an dieser Entwicklung beteiligt ist. Doch nach neuen intensiven Untersuchungen, hat sich diese Einschätzung nun geändert, wie italienische Medien berichteten.

"Nach Auffassung der Kommission Großrisiken des Zivilschutzes haben sich Hinweise verstärkt, dass an den Erdbeben und an der Hebung des Bodens auch Magma beteiligt ist", betonte der italienische Minister für Zivilschutz, Nello Musumeci, am Dienstagabend. Dies hat eine Anhebung des Bodens rund um die Gegend des Supervulkans zur Folge. 

Bald Warnstufe Orange?

Aus diesem Grund haben die Behörden eine intensivere Beobachtung der vulkanischen Aktivitäten rund um die Phlegräischen Felder angeordnet. Zudem wird eine Erhöhung der Warnstufe von Gelb auf Orange in Erwägung gezogen, sollte die aktuelle Lage anhalten oder sich sogar verschlimmern. Damit würde die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs von "tief" auf "mittel" erhöht werden. Somit könnte ein Ausbruch "in einigen Wochen" statt "in einigen Monaten" bevorstehen.

Musumeci erklärte außerdem, dass sich die Bürger Neapels auf mögliche neue Präventionsmaßnahmen vorbereiten müssen. Besonders die Bewohner der roten Zone, dem Gebiet mit dem höchsten Risiko, müssen mit einer möglichen Evakuierung rechnen. Seit dem Jahr 2012 gilt für die Phlegräischen Felder die Alarmstufe Gelb. 

Eruption hätte schreckliche Folgen

Eine Eruption dieses Supervulkans hätte fatale Folgen. Allein auf den rund 120 Quadratkilometern der Phlegräischen Felder leben circa 500.000 Menschen. Zählt man den Großraum Neapel dazu, kommt man auf rund drei Millionen Menschen, die von einem Ausbruch des Supervulkans direkt betroffen wären. Bei einem Ausbruch vor rund 40.000 Jahren wurde eine derart große Menge an Asche in die Atmosphäre geschleudert, dass das Klima weltweit massiv beeinflusst wurde.

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