Wirtschaft
Supermärkte schließen überraschend alle Filialen
Der Handel fiebert dem "stärksten Shopping-Feiertag" des Jahres entgegen. Überraschend bleiben diese Supermärkte am 8. Dezember aber geschlossen.
Zu Mariä Empfängnis am 8. Dezember klingeln traditionell die Kassen der heimischen Händler so laut wie die Weihnachtsglocken. Supermärkte und Drogerien dürfen an diesem Tag ebenfalls grundsätzlich zwischen 10 und 18 Uhr öffnen – diese Möglichkeiten wurde von vielen Handelsketten im vergangenen Jahr auch genutzt. Doch heuer, 2022, ist alles anders.
Lidl und Hofer machen dicht
"An Österreichs stärkstem 'Shopping-Feiertag', dem 8. Dezember, bleiben heuer erstmals auch alle Lidl Filialen in Österreich geschlossen. Damit haben alle über 5.800 Lidl-Mitarbeiter:innen einen freien Feiertag", kündigte der deutsche Diskonter LIDL bereits Mitte Oktober an. Alessandro Wolf, Vorsitzender der Geschäftsleitung, sprach von einem "Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung" für die Leistung der Belegschaft in den über 250 Filialen.
Jetzt zieht auch Konkurrent HOFER nach: "Heuer bleiben am 8.Dezember österreichweit alle Hofer-Filialen geschlossen. Damit haben alle über 12.000 Hofer-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter an diesem Einkaufsfeiertag einen freien Tag."
Spar eingeschränkt geöffnet
Die in Österreich marktführende Handelskette SPAR hingegen plant keine allgemeine Schließung aller Märkte. Sehr wohl gibt es aber Einschränkung: Flächendeckend soll man am 8. Dezember bei Interspar einkaufen können, bei Eurospar und Spar sind nur "ausgewählte Standorte" – etwa in Bahnhöfen und Einkaufszentren – geöffnet, wie Unternehmenssprecherin Nicole Berkmann gegenüber der "Kleinen Zeitung" bestätigt. Wie in den Vorjahren sind die Shopping-Zeiten 10 bis 18 Uhr.
Überraschung auch bei Rewe
Der Rewe-Konzern bleibt in Österreich bei seiner bisher gelebten Praxis, setzt aber noch einen drauf. Die Märkte von BILLA, BILLA PLUS und PENNY werden generell nicht aufsperren. Heuer sollen neu auch alle BIPA-Filialen geschlossen bleiben. Aufgesperrt wird aber – analog zu Eurospar und Spar –, an Standorten mit einer sogenannten Betreibungspflicht.
Gründe für Schließung
Doch warum wollen die großen Handelsketten diesen Tag auslassen? Die öffentlichkeitswirksam angeführte Dankbarkeit gegenüber den Mitarbeitern ist nur einer der Gründe. So werden an Feiertagen Zuschläge und Zeitausgleich für die Beschäftigten fällig, womit deren Einsatz viel mehr kostet.
Dazu kommt dann heuer noch die allgemeine Teuerung, die die Shoppinglust trübt. Zudem sind auch die Energiekosten der Supermärkte rasant gestiegen, somit hilft die Feiertagsschließung auch ihnen, etwas Geld zu sparen.