Welt
Super-Taifun Saola nähert sich – Flugverkehr gestoppt
Die Wetterdienste an der Ostküste Asiens warnen vor heftigen Regenfällen und starken Winden. Schulen und Kindergärten bleiben geschlossen.
Die südchinesische Bevölkerung sowie die Einwohner der Sonderverwaltungszone Hongkong wappnen sich momentan für einen heftigen Taifun, der am Freitag vor der Küste vorbeiziehen und dabei eine Gefahr für Leib und Leben darstellen dürfte.
So stark wird Saola
Der Super-Taifun Saola hatte laut Angaben des Wetterdienstes Hongkong (HKO) etwa 370 Kilometer vor der Küste der Millionenmetropole am Donnerstagabend Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern erreicht. Das Observatorium vermeldet in der Stadt derzeit Nordwestwinde von über 63 Stundenkilometern.
Saola wird den Prognosen nach heftige Regenfälle und starke Winde bringen. Der Wetterdienst Hongkong rechnet mit einem rapiden Anstieg des Wasserstandes an der Küste am Freitagabend, der schwere Überschwemmungen zur Folge haben könnte.
Hier ist Saola derzeit
Der Super-Taifun hat in den letzten Tagen bereits den Norden der Philippinen passiert, wo Tausende Menschen vor dem Sturm fliehen mussten – Tote oder Verletzte wurden bislang nicht vermeldet. Am Freitagmorgen war Saola laut dem HKO noch etwa 140 Kilometer südöstlich von Hong Kong.
Hier könnte Saola an Land für Chaos sorgen
Wie der Hongkonger Wetterdienst am Freitag um 14 Uhr Lokalzeit (8 Uhr MESZ) schreibt, wird der Tropensturm der Finanzmetropole vom Freitagabend (alle Angaben in Lokalzeit) bis zum frühen Samstagmorgen am nächsten sein und soll sich der Küste auf etwa 50 Kilometer annähern.
So wappnet sich Hongkong für Saola
Das Observatorium hat die Warnstufe 8 für Saola verhängt: Darunter fallen Stürme, die nahe der Küste Hongkongs anhaltende Windgeschwindigkeiten von 63 bis 117 Stundenkilometern und Böen von über 180 km/h aufweisen. Schulen, Kindergärten und die meisten Büros bleiben deshalb am Freitag geschlossen, ebenso das Disneyland. Auch die Börse stellt den Handel ein, Flug- und Zugverbindungen wurden weitläufig eingestellt.
Das HKO hat zudem angekündigt, die Warnstufe falls nötig am Abend noch zu erhöhen. Sollten die Winde noch deutlich zunehmen, würde wohl Stufe 9 verhängt. Die höchste Warnstufe 10 wird für Stürme mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von 118 km/h und Spitzenwerten von über 220 Stundenkilometern vergeben.
So rüstet sich China für den Taifun
Auch auf dem chinesischen Festland wurde vor "Saola" gewarnt. In Shenzhen, das an Hongkong grenzt, blieben Schulen und Kindergärten geschlossen. Die Bürger wurden per SMS aufgefordert, ab dem Nachmittag die Arbeit einzustellen und möglichst nicht vor die Tür zu gehen. Bereits am Vortag hatte das chinesische Wetteramt die höchste Warnstufe "Rot" für den Taifun ausgegeben.
So schwer wurde die Ostküste in der Vergangenheit getroffen
Der Süden Chinas wird im Sommer und Herbst häufig von Taifunen getroffen. In den vergangenen Jahren haben strengere Baugesetze und bessere Hochwasserschutzsysteme allerdings die Zahl der Todesopfer durch die Stürme erheblich verringert.
Im Jahr 2010 sorgte Taifun Megi für Schäden in Höhe von 709 Millionen Dollar. Der Sturm dauerte bis zu 30 Stunden und forderte etwa 69 Todesopfer. Der stärkste Taifun, der Hongkong seit Messbeginn traf, war Mangkhut. Am 16. September 2018 wurden fast 500 Menschen verletzt und 60.000 Bäume entwurzelt. 40’000 Haushalte waren von Stromausfällen betroffen und mehrere Gebäude stürzten ein oder wurden schwer beschädigt.