Balkan-Blog
"Sugo vom Jugo": Doskozil kocht für den Balkan-Blog
Wie viel Balkan steckt eigentlich im burgenländischen Landeshauptmann? Immerhin leben allein im Burgenland über 20.000 Kroaten. Ich prüfte das ab.
Hans Peter Doskozil kocht den Balkan ein. Er baut mit der Kirche Häuser für Erdbebenopfer in Kroatien, freut sich öffentlich über die neuen TVthek-Videoarchive für die Volksgruppen – eine bisher unbekannte Seite des in Migrationsfragen rigiden SP-Landeschefs. Fakt ist aber: Doskozil beherrscht kein Wort kroatisch, spricht sich aber für die Kroaten im Burgenland aus.
Aus gutem Grund: "Die burgenländische Seele ist schon aus ihrer Historie heraus eine multikulturelle", sagt Doskozil. Und wie viel Balkan steckt in ihm selbst? Das wollte ich als "Heute"-Balkanblogger genauer wissen und fragte nach.
"Gib' her, i moch des!"
Im 7er-BMW (ein Traum für jeden Balkaner!) samt musikalischer Untermalung (Miroslav Škoro und Sinan Sakić) – geht es quer durch sein Land. Während "Dosko" den Wagen selbst lenkt, spricht er über seine Beziehung zu Kroatien: "Für mich das beliebteste Urlaubsziel." Und betont: "Obwohl meine Lebensgefährtin Deutsche ist, halte ich bei einem Match zwischen Deutschland und Kroatien immer zu den rot-weiß Karierten!"
Nach 20 Minuten Fahrzeit parkt er in der Einfahrt von Max Stiegl (ja, der Star-Koch mit Wurzeln in Slowenien, der keine Veganer in seinen Lokalen will). Schürze um, dann geht‘s an den Herd. Während der Koch des Jahres im Redefluss ist, Zaungäste die erste Flasche Wein entkorken und ich beim Zwiebelschneiden scheitere ("Gib‘ her, i moch des"), legt der Politiker vor.
Ohne Rezept und Hilfe des Profis richtet er das bekannte "Sugo vom Jugo" selbst an. Das begeisterte Profi Stiegl: "Dass du kochen kannst, habe ich nicht erwartet." Zum Dessert überrascht Doskozil dann mit diesem Satz: "Ja volim Burgenland" (zu deutsch: "Ich liebe das Burgenland")