Aufhören ist keine Option
"Sucht-Gen": Til Schweiger über Alkohol-Problem
Til Schweiger spricht ausführlich über seinen Alkoholkonsum und damit verbundene Probleme. Als Alkoholiker sieht er sich aber nicht.
Für Til Schweiger (60) war das vergangene Jahr ein schwieriges. Gerüchte, der 60-Jährige sei mehrfach betrunken am Set erschienen, machten die Runde. Auch von Machtmissbrauch und Gewalt war die Rede. Im Podcast "Hotel Matze" spricht der 45-Jährige noch einmal ausführlich darüber.
Schweiger über den Alkohol
Moderator Matze Hielscher (45) ist bekannt für sein Einfühlungsvermögen und geht bei seinen Podcast-Interviews tief in die Materie. Mit Til erstreckt sich das Gespräch sogar über dreieinhalb Stunden, in denen er vor allem über seinen Alkoholkonsum spricht. Der Schauspieler berichtet, dass sowohl Freunde als auch Familie sich langsam Sorgen um sein Trinkverhalten machten. "Ich habe auf jeden Fall das Sucht-Gen. Der eine kann einfach aufhören und der andere nicht", erzählt der "Manta Manta"-Star. Irgendwann konnte er nicht mehr.
"Meinen ersten Wodka habe ich mit 30 getrunken. Irgendwann habe ich dann den Wein entdeckt. Hatte aber, bestimmt bis 40 – wenn ich gemerkt hab', jetzt wird’s zu viel – aufgehört. In den letzten Jahren habe ich halt oft zu viel Alkohol getrunken", gesteht er. Aufhören ging dann nicht mehr.
Filmrisse keine Seltenheit
Die Folgen waren erheblich: Immer wieder hat er einen Filmriss und macht Fehler, verletzt dabei sogar Freunde. "Irgendwann gab es zu oft das Ding, dass ich am nächsten Morgen aufgewacht bin und gedacht habe: 'Die Welt ist in Ordnung!' Und dann kriegst du es aus den Gesprächen erzählt, was du gemacht hast", erinnert sich der Schauspieler.
Deshalb hat er eine Therapie begonnen, die er seit über einem Jahr macht. Dennoch sieht sich Til nicht als Alkoholiker. Sein Ziel ist es, weiterhin Alkohol zu trinken, aber zum richtigen Zeitpunkt damit aufzuhören. Sein Therapeut unterstützt ihn dabei, sagt er: Maximal zwei Gläser Wein darf er jetzt trinken. Aufhören kommt für den vierfachen Vater nicht infrage. "Ich will nicht darauf verzichten, weil ich ja wahnsinnig gerne Wein trinke", betont er. "Wenn einer sagt: 'Das darfst Du nicht …' – das ist schwer."
Hast du oder hat jemand, den du kennst, ein Problem mit Suchtmitteln?
Hier findest du Hilfe:
TelefonSeelsorge – Notruf 142
Kriseninterventionszentrum: 01/4069595
Österreichische ARGE Suchtvorbeugung: www.suchtvorbeugung.net