Weitere Einvernahme
Stückelmord in Wien – Polizei folgt nun Spur des Geldes
Zuletzt wurde über Geheimdienste oder die Mafia spekuliert. Nun zeichnet sich ein Durchbruch bei den Ermittlungen um den zerstückelten Iraner ab.
Haben sie zuerst sein Geld genommen und dann sein Leben? Im Fall um den zweifelsfrei ermordeten Exil-Iraner Peyman N. (45) zeichnet sich ein echter Ermittlungsdurchbruch ab. Am Dienstag konnte ein engagierter Zeuge der Polizei in einer Aussage vermutlich wichtige Hinweise liefern, die zur Ergreifung des oder der mutmaßlichen Täter(s) führen könnten.
Opfer soll Geld verloren haben
Wie berichtet hatte ein Bekannter des Opfers aufgedeckt, dass der 45-Jährige, der sich als Essenslieferant in Wien seinen Lebensunterhalt verdiente, von einer neuen Karriere als Unternehmer träumte. Der geschiedene Vater einer Teenagertochter (14), der bereits einmal eine kleine Transportfirma aufgebaut hatte, soll kurz vor seinem Verschwinden mit seinem Ersparten von rund 50.000 Euro versucht haben, ein größeres Umzugsunternehmen zu gründen.
Mehrere iranische Bekannte aus Wien sollen als zukünftige Geschäftspartner eng in die kostspieligen Pläne involviert gewesen sein. Kurz darauf klagte das spätere Opfer (45) – das als äußerst sparsam (fast geizig) galt – plötzlich darüber, dass ihm das Geld abhandengekommen sei. Am 13. November, vor einer abendlichen Bibelstunde, gab es das letzte gesicherte Lebenszeichen des zum Christentum konvertieren Iraners im Gruppenchat der Glaubensgemeinde.
Iraner konvertierte zum Christentum
Dort hatte er 2018 als Flüchtling ein unterstützendes Umfeld gefunden und regelmäßig an Treffen und Feiern teilgenommen. Er wird als penibel, gesetzestreu und sehr fleißig beschrieben. Kein Wunder, dass er im Mai 2023 dann sogar um die österreichische Staatsbürgerschaft ansuchen konnte.
Polizei ermittelt auf Hochtouren
Was Ermittler nun beschäftigt, ist eine WhatsApp-Nachricht vom 22. November von Peymans Handy an einen der genannten Bekannten. Die verdächtige Nachricht soll vom in Teheran lebenden Bruder des Opfers als fremd formuliert enttarnt worden sein. Darin hatte Peyman angekündigt, eine längere Reise nach Kroatien zu planen. Der besagte Bekannte habe später angegeben, die Mitteilung bereits gelöscht zu haben. Die Polizei wollte auf Nachfrage keine Wasserstandsmeldungen zu den laufenden Mordermittlungen preisgeben. Es gilt die Unschuldsvermutung.