Klimaschutz

Studie – Chancen auf Olympische Winterspiele schwinden

Die Klimakrise wird die Auswahl geeigneter Standorte für Austragungsorte für Olympische Winterspiele künftig stark einschränken.

Lydia Matzka-Saboi
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Olympia Eiskanal in Innsbruck. Mit der zunehmenden Erderhitzung werden in Zukunft immer weniger Orte Olympische Winterspiele ausrichten können.
Olympia Eiskanal in Innsbruck. Mit der zunehmenden Erderhitzung werden in Zukunft immer weniger Orte Olympische Winterspiele ausrichten können.
Johann Groder / EXPA / picturedesk.com

Der Klimawandel verändert die Geografie der Olympischen Winterspiele und wird die Liste der Austragungsorte, die für den Wintersport berühmt sind, deutlich verringern. Das ist das Ergebnis einer im Fachjournal "Current Issues in Tourism" veröffentlichten Studie.

Immer weniger Orte können Winterspiele ausrichten. Demnach kann ohne drastische Verringerung der Treibhausgasemissionen bis Ende des Jahrhunderts nur eine der bisherigen 21 Olympia-Städten zuverlässig sichere Bedingungen für Winterspiele bieten.

Die meisten Austragungsorte in Europa werden bereits in den 2050er Jahren als "unbedeutend" oder "unzuverlässig" eingestuft, selbst in einer emissionsarmen Zukunft. Bei Einhaltung der Klimaziele werden 2050 in Europa nur Lillehammer, Oslo und Albertville zuverlässige Spiele ausrichten können. Innsbruck, das 1964 und 1976 Winterspiele ausgetragen hat, könnte schon Mitte dieses Jahrhunderts die Spiele nicht mehr ausrichten.

Immer weniger Olympia-Austragungsorte möglich

Die Wissenschafter um Daniel Scott von der University of Waterloo (Kanada) untersuchten in ihrer Studie historische Klimadaten von den 1920er-Jahren bis heute und analysierten, wie sich künftige Szenarien für den Klimawandel in den Jahren 2050 und 2080 auf die 21 Städte auswirken, die bisher Gastgeber Olympischer Winterspiele waren. Wird bei den Treibhausgasemissionen nichts unternommen, bleibt 2080 mit Sapporo (Japan) nur eine einzige Olympiastadt, die zuverlässig Winterspiele ausrichten kann.

Werden dagegen die Emissionsziele des Pariser Klimaabkommens erreicht, erhöht sich die Zahl der klimasicheren Austragungsorte im Jahr 2080 auf acht (Vancouver, Calgary, Salt Lake City, Lake Placid, Lillehammer, Oslo, Sapporo und Nagano). Sechs Austragungsorte (Squaw Valley, Garmisch-Partenkirchen, Chamonix, Turin, Sotchi und Pyeong Chang) würden dann nach wie vor als unzuverlässig gelten.

Die Wissenschafter haben diese Studien bereits 2014 schon einmal gemacht, "allerdings mit weniger Kennzahlen und ohne die Sicht von Athleten zu berücksichtigen", erklärte der Tourismusforschers Robert Steiger von der Uni Innsbruck. 

Hohes Wetterrisiko beeinflusst Wintersport

Durch den Klimawandel wird bis zum Ende des Jahrhunderts eine zusätzliche Erwärmung von zwei bis 4,4 Grad Celsius prognostiziert, weshalb für potenzielle Gastgeber das Management des Wetterrisikos immer wichtiger wird. Das Erreichen der Ziele des Pariser Abkommens sei entscheidend, um den Schneesport, wie wir ihn kennen, zu retten und sicherzustellen, dass es auf der ganzen Welt Orte gibt, an denen die Olympischen Winterspiele stattfinden können.

In der Umfrage vertraten 89 Prozent der Sportler und Trainer die Meinung, dass veränderte Wettermuster die Wettkampfbedingungen beeinflussen. 94 Prozent befürchten, dass sich der Klimawandel auf die zukünftige Entwicklung ihres Sports auswirken wird.