Oberösterreich
Strompreis-Explosion – Linzerin klagt Energieversorger
Eine Strompreiserhöhung um satte 163 Prozent will eine Linzerin nicht hinnehmen. Ihr Anwalt hat eine Klage beim Energieversorger Verbund eingebracht.
Die Frau hat seit längerem einen Liefervertrag mit dem Unternehmen. Darin ist vereinbart, dass ihr Strom zu 100 Prozent aus Wasserkraft kommt. Die Kunden glaubte sich daher selbst bei steigenden Gas- und Ölpreisen auf der sicheren Seite. Im April teilte ihr der Verbund aber mit, dass sich der sogenannte Arbeitspreis für die verbrauchte Energie um 163,38 Prozent erhöhe.
Michael Poduschka, der Anwalt der Linzerin, hat am Dienstag dagegen geklagt. "Unsere Mandantin ist Konsumentin, und sohin sind die Bestimmungen des Konsumentenschutzgesetzes anzuwenden. Die Preiserhöhung ist durch den herangezogenen Index, der hauptsächlich auf konventionelle Energieträger wie Gas und Öl abstellt, nicht gerechtfertigt", wird er in der "Kronen Zeitung" zitiert.
„"Es ist nicht nachvollziehbar, dass sich die Kosten für Stromprodukte aus heimischer Wasserkraft mehr als verdoppelt haben."“
Es sei durchaus nachvollziehbar, dass der Gaspreis gestiegen ist und derzeit eine starke Teuerung stattfindet. "Es ist aber nicht nachvollziehbar, dass sich die Kosten für Stromprodukte aus heimischer Wasserkraft mehr als verdoppelt haben", so der Jurist. Für ihn steht fest, dass dahinter "pures Gewinn-Interesse" stecke.
Verbund: "Wir unterstützen unsere Kunden"
"Es ist nun leider einmal so, dass sich der Strompreis am Gaspreis orientiert", reagiert Verbund-Sprecherin Ingun Metelko gegenüber "Heute" auf die Kritik. Dem könne man sich freilich nicht entziehen. "Wir unterstützen unsere Kunden", betont Metelko mit Verweis auf das sogenannte Energiebonus-Paket. Es richte sich sowohl an Haushalts- als auch Gewerbekunden und biete Hilfe für Härtefälle.