Niederösterreich

Streunerkatzen-Explosion in NÖ – Vereine verzweifelt

Die Missachtung der Kastrationspflicht sowie das Anfüttern von Streunerkatzen führt in Niederösterreich zu großen Problemen.

Isabella Nittner
Die Babykatzen sind oftmals krank und müssen tierärztlich behandelt, gesund gepflegt und kastriert werden.
Die Babykatzen sind oftmals krank und müssen tierärztlich behandelt, gesund gepflegt und kastriert werden.
TSV Tierhilfe Hollabrunn

Sonja Korsitzky ist Obfrau der Tierhilfe Hollabrunn, einem privaten Tierschutz-Verein, der sich aus Spenden und Flohmärkten sowie aus der privaten Tasche der Niederösterreicherin finanziert.

Seit Monaten hetzt sie im Bezirk hin und her, fängt Streunerkatzen ein, lässt sie veterinärmedizinisch behandeln und kastrieren, pflegt sie bei sich zuhause gesund und vermittelt sie dann. Und das großteils alleine, alles ehrenamtlich und neben zwei Jobs.

Tierheime alle voll

Doch die Situation rund um die herrenlosen Samtpfoten ist längst nicht mehr unter Kontrolle, im Gegenteil: Sie eskaliert gerade.

Die Kastrationspflicht von Freigänger-Katzen werde von vielen nicht Ernst genommen, zudem würden zahlreiche Menschen die zugelaufenen Tiere anfüttern, sodass es immer mehr würden. Aufgrund der derzeitigen Kosten-Explosion in sämtlichen Lebensbereichen gäbe es auch vermehrt ausgesetzte Samtpfoten.

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    Zahlreiche Baby-Katzerl wurden gefunden und versorgt.
    Zahlreiche Baby-Katzerl wurden gefunden und versorgt.
    TSV Tierhilfe Hollabrunn

    "Zudem gibt es in Niederösterreich leider zu wenig Tierheime, das Tierheim Krems ist beispielsweise auch für den Bezirk Hollabrunn zuständig. Die gehen alle über", erzählt Korsitzky im "Heute"-Gespräch.

    Wie berichtet verhängten zahlreiche Tierheime bereits Aufnahmestopps, die hohen Kosten für Energie und Futter sowie ein "Full House" sind die Gründe – mehr dazu hier und hier.

    Katzenhaus

    Ein zusätzliches Tierheim im Bezirk Hollabrunn wäre der Wunsch der Obfrau. So könne die Situation zumindest etwas entschärft werden.

    "Vielleicht eine Art Katzenhaus, ein Gebäude mit mehreren Räumen, in dem man beispielsweise 40 Katzen unterbringen kann. Ich weiß nicht mehr wohin mit den Tieren, ich kann sie bei mir zuhause ja auch nicht stapeln. Und meine freiwilligen Helfer und Pflegestellen gehen auch schon über", hofft sie auf eine baldige Lösung des Problems.

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