Urteil gefallen

Streit wegen Kartenspiel, dann Mann mit BMW überfahren

Folgenschwerer Streit: Zwei Lokalgäste gerieten sich in die Haare, einer soll den anderen mit dem Auto überfahren haben. Jetzt stand er vor Gericht.

Oberösterreich Heute
Streit wegen Kartenspiel, dann Mann mit BMW überfahren
Ein 36-Jähriger musste sich vor dem Linzer Landesgericht verantworten.
Daniel Scharinger

Die Anklage am ersten Prozesstag Ende August am Linzer Landesgericht wog schwer: Am 9. Februar war der Beschuldigte (36) in einer Bar in Schwertberg (Bez. Perg). Offenbar trank er sehr viel. Dann kam es wegen eines Kartenspiels zu einer Stänkerei mit einem 50-Jährigen.

Laut Zeugenaussagen soll der Angeklagte vor dem Lokal in seinen schwarzen BMW X6 gestiegen sein, dann geschrien haben. "Du Türkens**, ich bring dich um! Ich fahr dich nieder!"

Auf einmal eskalierte die Situation komplett: Sekunden später sei er auf den Kontrahenten losgefahren, habe ihn überrollt – insgesamt drei Mal. Zuerst zeigte der Tacho laut Staatsanwaltschaft rund 20 km/h, dann 40 und zuletzt sogar 50 km/h.

Das Opfer erlitt laut Anklageschrift mehrere Knochenbrüche und Prellungen. Die Sachverständige attestierte dem 36-Jährigen zum Tatzeitpunkt Zurechnungsfähigkeit.

Am Mittwoch wurde der Prozess gegen den 36-Jährigen fortgesetzt. Nun ist das nicht rechtskräftige Urteil da: Wegen versuchten Mordes fasste der Angeklagte eine Freiheitsstrafe von zwölfeinhalb Jahren aus.

Als erschwerend kommt hinzu, dass er bereits einschlägig mit dem Gericht zu tun hatte. Mildernd wirkte sich aus, dass es ein Versuch war, der Mann eine hohe Summe Schmerzensgeld zahlte und seine damals eingeschränkte Zurechnungsfähigkeit.

1,6 Promille gemessen

Wie berichtet, hatte die Staatsanwaltschaft im Sommer die Attacke als versuchten Mord gewertet, es drohte lebenslange Haft. Beim Verdächtigen wurden nach der Tat 1,6 Promille gemessen. Laut Zeugen sei der Mann ein Psychopath, sie hätten Angst vor ihm.

Vor Gericht zeigte sich der mehrfach vorbestrafte Verdächtige Ende August kleinlaut. Er habe ein Alkoholproblem. "Wenn ich Schnaps trinke, kann ich mich nicht mehr kontrollieren."

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
    red
    Akt.