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Streit um "seltene Erden" eskaliert

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die EU hat vor der Welthandelsorganisation (WTO) Klage gegen China eingereicht. Zudem schlossen sich - wie im Vorfeld erwartet - Japan und die USA der Klage an. Grund dafür ist die von China im letzten Jahr vollzogene Beschränkung des Exports seltener Erden, deren Abbau fast ausschließlich von China betrieben wird.

Zankapfel ist die Exportmenge für sogenannte Metalle der seltenen Erden, die zur Herstellung zahlreicher Elektronikprodukte, also in der Computer- und Kommunikationsindustrie, unbedingt benötigt werden. Metalle der seltenen Erden sind wirtschaftlich bedeutend, zugleich sind größere Vorkommen, wie der Name sagt, selten. Grund: Die Elemente kommen zumeist nur in sehr kleinen Mengen vor, zumeist gar nur als Beimischungen in anderen Mineralien.

China ist der mit Abstand größte Produzent der begehrten Rohstoffe. Das Land liefert 95 bis 97 Prozent dieser wichtigen Metalle für den Weltmarkt und ist sich dieser annähernden Monopolstellung auch bewusst, weshalb regelmäßig Exportbeschränkungen veranlasst werden. 2008 wurden in China 120.000 Tonnen gefördert, die Wirtschaftsmacht exportierte mit gut 30.000 Tonnen mehr als ein Viertel. China steht seit längerem wegen Exportbeschränkungen für diese wichtigen Rohstoffe in der Kritik. Die drei globalen Industriegiganten setzen nun bei der WTO ein Schlichtungsverfahren bei Handelsstreitigkeiten in Gang.

Die Klage wird von ausnahmslos allen EU-Mitgliedsstaaten unterstützt, zudem haben sich die USA und Japan der Klage angeschlossen.