Niederösterreich
Streit um gestörte Schwarzstörche landet vor Gericht
Aufregung um angeblich durch Windpark-Bauarbeiten vertriebene, streng geschützte Vögel im Waldviertel. Jetzt könnte die Causa vor Gericht landen.
Die IG Waldviertel wirft der WEB Windenergie in einer Aussendung vor, die streng geschützten Vögel "erfolgreich" vertrieben zu haben. So sollen die Arbeiten am geplanten "Windpark Grafenschlag 2" ohne rechtsgültigen Bescheid und in unmittelbarer Nähe zu einem Brut- und Nistplatz der Schwarzstörche erfolgt sein.
Die WEB verwehrt sich gegen die Behauptungen, will jetzt rechtliche Schritte gegen die IG einleiten.
Gutachter finden keinen Schwarzstorch
Laut dem Leitfaden zur Genehmigung von Windkraftanlagen von Birdlife Österreich und der NÖ Umweltanwaltschaft beträgt der Mindestabstand von Windkraftanlagen zu Schwarzstorchhorsten 3.000 Meter. Dieser sei beim aktuellen Projekt mit rund 140 Metern deutlich unterschritten worden, ortet die IG einen Verstoß gegen gleich mehrere Artenschutzverordnungen.
Trotz mehrmaliger Anzeigen über das Schwarzstorch-Vorkommen und die unmittelbar daneben stattfindenden Bautätigkeiten an die Bezirkshauptmannschaft Zwettl seitens verschiedener Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen sei die Behörde untätig geblieben, lautet die Kritik.
WEB Windenergie wehrt sich gegen die Vorwürfe. Ornithologische Untersuchungen hätten eindeutig ergeben, dass es sich bei dem Horst nicht um jenen des geschützten Schwarzstorchs handeln würde, erklärt ein Sprecher. Das Unternehmen werde gegen die "Falschbehauptungen" nun rechtliche Schritte einleiten.