Überraschung auf Platz 2

Straftaten an Wiens Schulen – da kommen Täter her

Nicht nur in den Problembezirken explodiert die Kriminalität im Klassenzimmer. Und: Mehr als die Hälfte der Verdächtigen sind keine Österreicher!

Heute Redaktion
Straftaten an Wiens Schulen – da kommen Täter her
Straftaten an Wiens Schulen steigen: Mehr als die Hälfte aller Verdächtigen kommt aus dem Ausland.
iStock (Symbol)

Es sind Statistiken, die sprachlos machen: An Wiens Schulen passieren immer mehr Straftaten – wir berichteten. Von 2021 auf 2023 hat sich die Zahl von 962 auf 1932 fast verdoppelt. Bei den strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben erhöhte sich die Zahl von 289 auf 722. Die meisten Delikte an den Schulen sind übrigens Vermögensdelikte mit über 1.000.

Auch die Anzahl der Verdächtigen für Verbrechen in der Schule stieg in den letzten Jahren rasant von 494 im Jahr 2021 auf 1.005 im Jahr 2022 und nun auf 1.262. Das geht jetzt aus der vorliegenden Anfragebeantwortung von Innenminister Karner an FPÖ-Abgeordneten Hannes Amesbauer hervor.

Dort wurde in einem Unterpunkt auch die Herkunft der mit den Straftaten in Verbindung gebrachten Personen bestimmt: Von den Verdächtigen aller Delikte in Wiens (Insgesamt: 1.262) Schulen sind 55,78 Prozent der Tatverdächtigen im Jahr 2023 ohne österreichischen Pass (Anzahl: 704)!

Meiste Verdächtige aus Syrien, Nigeria und Türkei

Trauriger Spitzenreiter in der Kriminalstatistik aus dem Klassenzimmer nach Ländern ist Syrien: Insgesamt wurden 123 Tatverdächtige aus dem krisengebeutelten Land ausgeforscht. Interessant ist hier auch die Entwicklung: Im Jahr davor (2022) waren nur 52 Tatverdächtige aus Syrien. Noch ein Jahr weiter zurück waren es nur 24 Personen. Das ist in den letzten drei Jahren ein potenzieller Anstieg, also eine Verdoppelung in jedem Jahr!

Auf Platz zwei der Staaten mit den meisten Tatverdächtigen im vergangenen Jahr landet überraschenderweise Nigeria. 2023 wurden demnach insgesamt 89 Verdächtige aus dem afrikanischen Staat, der mehrheitlich von Muslimen bevölkert wird, ausgeforscht.

Auch auf dem Stockerl landete die Türkei: Von dort kamen insgesamt 49 Verdächtige im Jahr 2023. Auf den weiteren Plätzen folgen Serbien (46), Afghanistan (43) und die russische Föderation (beinhaltet Tschetschenien) mit 39 Verdächtigen.

Im Rest von Österreich weniger ausländische Verdächtige

Österreichweit sind die Zahlen viel niedriger. Von 5.984 aller Verdächtigen sind nur 1.729 Ausländer – das sind mit 28,9 Prozent nicht einmal ein Drittel.

Politik reagiert mit Kinderschutzkonzept

Erst kürzlich hatte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) ein verpflichtendes Kinderschutzkonzept an allen Schulen in Österreich angekündigt, um auf die zunehmenden Vergehen in den Bildungseinrichtungen zu reagieren.

Ab Herbst in Österreich muss österreichweit an jeder Schule ein Kinderschutzkonzept samt Risikoanalyse und ein eigenes Kinderschutzteam geben. Außerdem wird es einen Verhaltenskodex für alle Personen, die ins Schulhaus kommen, und Handlungsanleitungen, wie bei Verdachtsfällen vorzugehen ist, geben – ob das einen weiteren Anstieg verhindert, bleibt zu hoffen.

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