Politik
Diese Stellen wollte Straches Anwalt nicht zeigen
Straches Anwalt veröffentlichte ausgewählte Stellen aus dem Ibiza-Video, die HC entlasten sollen. Einige interessante Passagen ließ er allerdings aus.
Vor wenigen Tagen veröffentlichte Straches Anwalt fünf weitere Minuten aus dem ibiza-Video, die den Politiker entlasten sollten. So wurden mehrere Stellen präsentiert, an denen Strache auf die kriminellen Pläne der Oligarchin nicht eingeht, diese sogar ablehnt und immer wieder betont, dass alles legal und rechtlich unbedenklich ablaufen müsse.
Strache und sein Advokat sind der Meinung, die "SZ" hätte diese Stellen bewusst ausgelassen, um ein schlechtes, kriminelles Bild zu erzeugen. Die "SZ" kontert in einer Stellungnahme, man habe von Anfang an darüber berichtet, dass Strache die rechtliche Unbedenklichkeit stets wichtig war.
Nun tauchte allerdings eine weitere Seite der Transkription auf, die durch einen Rechercheverbund aus "profil", "ZIB2" und "der Standard" publik wurde. Diese eine Seite zeigt eine Konversation zwischen HC Strache und Johann Gudenus (JG), auch Tanja Gudenus (TG) ist anwesend. Thema: Die "Oligarchen-Nichte", beziehungsweise ihr Äußeres (und insbesondere ihre Fußnägel). Der scharfsinnige Strache bemerkte offenbar, dass da etwas faul ist. Trotzdem blieb er in der Finca.
„"De ist schoaf, de Frau! De is schoaf""“
Zu Beginn der Seite geht es nur um den ersten Eindruck, Strache findet die Nichte offenbar äußerst "schoaf". Trotzdem ließ er sich nicht blenden, denn er schaut auch auf die Füße, denn "Ich schau auf Füße". Und da sieht er: "Wahnsinnig dreckige Fußnägel". Er merkt an, das passe nicht zum Gesamtbild. Wenn man in der Liga spielt, achte man auf sowas, aber die Nägel seien sicher zehn Tage nicht gemacht worden. "Es passt nicht!"
„"Eine Mörder... Mörder... Fake-Falle"“
Die Ungereimtheiten bringen Strache zum Zweifeln, handelt es sich nicht vielleicht um eine Falle? Gar eine Mörder-Fake-Falle? Der wirr wirkende Dialog ist am unteren Rand der Seite zu sehen: "Eine Mörder... Mörder... Fake-Falle.", "Eine Mörder!", "Ja.", "Mörder.", "Ja". Ein Großteil der Protokolle ist leider geschwärzt. von 186 Seiten sind 145 komplett schwarz, gute 20 sind teils geschwärzt, ein kleiner Rest an 21 Seiten ist vollständig ersichtlich.