Wien

Verwaltungsbau der neuen Klinik Ottakring wird klimafit

Bis 2040 wird die Klinik Ottakring umgebaut – bei laufendem Betrieb. Im Bereich Flötzersteig starten nun die Arbeiten für einen Verwaltungs-Neubau.

Heute Redaktion
Die Klinik Ottakring erhält bis 2026 einen modernen Verwaltungsneubau – so soll das Ergebnis aussehen.
Die Klinik Ottakring erhält bis 2026 einen modernen Verwaltungsneubau – so soll das Ergebnis aussehen.
Markus Pernthaler Architekten/ORF

Alles wird neu: Die Klinik Ottakring wird komplett umgebaut und modernisiert, kein Stein soll auf dem anderen bleiben. Bis 2040 sollen die Arbeiten andauern. 3,3 Milliarden Euro werden bis 2030 in die Erneuerungen der Kliniken investiert, 51 Millionen Euro für einen Verwaltungsbau. In Ottakring werden aus 80 Pavillons drei Zentralgebäude mit klinischen Funktionen und ein klimafitter Verwaltungsbau, der bis 2026 stehen soll. Aktuell wird im Bereich Flötzersteig dafür ein erstes Baufeld freigemacht. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) machte sich selbst ein Bild vom Fortschritt.

Herausforderung: Unterirdisches Leitungssystem

Auf dem Baufeld mit einer Gesamtfläche von 12.800 Quadratmetern werden derzeit Leitungen verlegt. In großen Kesseln wurde im Heizhaus in der Vergangenheit Warmwasser für die gesamte Klinik erzeugt, zuerst noch mit Kohle, später mit Heizöl. Heute wird Wasser für die Fernwärme aufbereitet. Die lange Geschichte der Klinik Ottakring zeigt sich in diesem Bereich des Geländes besonders deutlich. Das über mehr als 100 Jahre gewachsene unterirdische Leitungssystem ist eine Herausforderung, heißt es.

Drei alte Gebäude, die nicht mehr für den Klinikbetrieb genutzt werden, müssen Platz machen für den Verwaltungsneubau. Der ehemalige Kindergarten, die frühere "Anstaltsküche" und die ehemalige Pathologie werden mit Ende des Sommers rückgebaut. "Wir sprechen bewusst von Rückbau", erklärt die Technische Direktorin Michaela Roth-Gion. "Dabei werden die Gebäude nicht einfach abgerissen, sondern im Sinne der Kreislaufwirtschaft sortenrein in ihre Bestandteile zerlegt."

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    Die Bauarbeiten gehen los: Im Bereich Flötzersteig wird ein Baufeld freigemacht.
    Die Bauarbeiten gehen los: Im Bereich Flötzersteig wird ein Baufeld freigemacht.
    Sabine Hertel

    220 Büroplätze auf 4.150 Quadratmeter

    Das neue Verwaltungsgebäude soll eine Nutzfläche von 4.150 m2 haben. Neben 220 Büroarbeitsplätzen sind im Neubau auch Veranstaltungsräume sowie Garagenflächen auf insgesamt neun Geschoßen vorgesehen. Das Gebäude wird mit Erdwärme geheizt. Die Büros und der Veranstaltungsbereich können im Sommer gekühlt und im Winter beheizt werden. Eine begrünte Fassade und eine Dachlandschaft im dritten Obergeschoß sollen es "klimafit" machen.

    "Moderne Medizin braucht moderne Infrastruktur", fasst Generaldirektorin-Stellvertreter Herwig Wetzlinger vom Wiener Gesundheitsverbund zusammen. "In der Klinik Ottakring werden jeden Tag medizinische und pflegerische Höchstleistungen vollbracht", betont WIGEV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. Im vergangenen Jahr wurden 28.099 stationäre Patienten versorgt. Die neue Klinik soll eine "Klinik der kurzen Wege" für die rund 3.200 Mitarbeiter sein.

    Hacker: "Versorgung rund um die Uhr!"

    Gesundheitsstadtrat Peter Hacker bedankte sich bei den Planungsteams des Wiener Gesundheitsverbundes: "Diese machen es durch ausgeklügelte Rochadepläne möglich, dass während der gesamten Klinik-Modernisierung die Patienten-Versorgung in gewohnt hoher Qualität aufrecht bleibt. Wer in Wien medizinische Versorgung braucht, bekommt diese in unseren Kliniken rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Auch in der Klinik Ottakring können wir das trotz Baustelle garantieren." Um die Belastungen für die umgebenden Pavillons so gering wie möglich zu halten, kommen innovative Methoden zum Einsatz: Um den Staub zu binden, wird zum Beispiel fein zerstäubtes Wasser aus umgerüsteten Schneekanonen verwendet.

    Bereits kurz vor der Fertigstellung befindet sich ein Holzbau am Gelände der Klinik Ottakring, in den Ende des Jahres die 3. Psychiatrische Abteilung der Klinik Penzing einzieht. In vier Monaten wurde hier aus heimischem Holz eine Station mit 60 Betten, Ambulanz, Tagesklinik und Therapieräumen errichtet.