Wirtschaft
Stimmung kippt – Hoteliers sehen "Alarmstufe Rot"
Die vierte Coronawelle sorgt im heimischen Tourismus für eine massive Stornowelle. Die Österreichische Hoteliervereinigung ist "fassungslos".
"Statt aus dem vergangenen Herbst zu lernen, wurde der Sommer wieder verschlafen. Die Rechnung dafür zahlen aufs Neue die Tourismusregionen mit Stornos, Stornos, Stornos", kritisiert ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer. Er spart nicht mit scharfer Kritik am Krisenmanagements der Regierung.
Jede Maßnahme komme zu spät, keiner wisse, was am nächsten Tag geschieht, zürnt der Branchenvertreter in einer am Montag verfassten Aussendung: "Die Stimmung in der Branche ist am Kippen. So kann es nicht weitergehen! Wir haben Alarmstufe rot!"
Finanzminister soll einspringen
Wenn die Regierung keinen Plan habe, was am nächsten Tag geschehe, müsse sie das zuzugeben und einen Rettungsschirm für stark betroffene Branchen aufzuspannen: "Versagt der Gesundheitsminister, muss der Finanzminister einspringen. Denn die Pandemie kommt nie allein, hat immer ihren hässlichen Begleiter dabei, die Weltwirtschaftskrise", mahnt Gratzer.
Er wünscht sich ein Bündel an Maßnahmen gegen eine Perspektiv- und Arbeitslosigkeit wie im Vorjahr: "Es hilft niemandem, wenn Hotels offen- und Gäste ausbleiben. Aber vor genau der Situation stehen wir heute. Die Stornos rasseln nur so herein. Denn so sicher die Hotels auch sind: Den Gästen fehlt das Vertrauen in die das Krisenmanagement der Bundesregierung."
Scharfe Kritik an FPÖ
Aber nicht nur die Regierung, auch die FPÖ und ihr Parteichef Herbert Kickl – er hat selbst Corona – bekommen ihr Fett weg. Die Freiheitlichen würden mit "ihrer billigen Agitation massiv zur katastrophalen Situation beitragen".
Gratzer: "Die Partei hat nichts Besseres zu tun, als die Impfmoral aus politischem Kalkül zu untergraben und der Regierung dabei zuzusehen, wie sie ihre Energie in die Reparatur dieser Sabotage steckt." Die Blauen würden so selbst "am zweiten Totalschaden der Wintersaison in Folge" mitwirken. "Auch das werden die Touristiker nicht so schnell vergessen", so der ÖHV-Generalsekretär. Er fordert von der FPÖ "tätige Reue" und einen 180-Grad-Schwenk hin zur Impf-Unterstützung ein.