Coronavirus

"Steuern auf Lockdown zu": Papier zeigt Corona-Desaster

Die Corona-Situation in Österreich ist noch schlimmer als angenommen: Ein Insider sagt "Heute": "Salzburg hat nur noch 2 echte Intensivbetten frei."

Heute Redaktion
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Corona-Intensivpatienten benötigen mühsamste Behandlung
Corona-Intensivpatienten benötigen mühsamste Behandlung
PASCAL GUYOT / AFP / picturedesk.com (Symbol)

"Wir reden über 2G, aber das kann sich ohne harten Lockdown nicht mehr ausgehen", schlägt ein Corona-Insider gegenüber "Heute" Alarm. Hintergrund: Das Bundesland Salzburg hat mit Stand Montag nur noch zwei (!) Intensivbetten für Corona-Fälle frei. Oberösterreich steht mit 26 nicht viel besser da. "Zumal man sagen muss: Der massive Anstieg in den Fallzahlen von vergangener Woche ist in den Spitälern noch gar nicht aufgeschlagen. Jene paar tausend, die sich jetzt impfen lassen, stellen in frühestens sechs bis sieben Wochen eine epidemiologische Entlastung dar. Bis dahin haben wir in den Spitälern eine Katastrophe."

"Es gibt viele Fantasiebetten"

Warum die veröffentlichten Bettenzahlen mitunter divergieren? "Viele Bundesländer weisen 'Fantasie-Intensivbetten' aus", so der Insider zu "Heute". "Denn Fakt ist: Ein Bett alleine reicht ja nicht, wenn man das Personal nicht hat, um die Schwerkranken dort zu betreuen." 

"Heute" wurden die "harten Bettenzahlen" (Stand Montag) der Intensivstationen übermittelt. Der Spielraum ist mancherorts erschreckend gering. So viele ICU-Kapazitäten gibt es aktuell noch:

Burgenland: 32
Kärnten: 32
Niederösterreich: 87
Oberösterreich: 26
Salzburg: 2
Steiermark: 31
Tirol: 6
Vorarlberg: 59
Wien: 278

Ein Backstage-Dossier vom Montag zeigt, wie angespannt die Lage ist.
Ein Backstage-Dossier vom Montag zeigt, wie angespannt die Lage ist.
"Heute"

Salzburg: "Sind am Ende der Kapazitäten"

Vor diesem Hintergrund ist auch das eindrückliche Interview des Infektiologen Richard Greil – er ist am Landeskrankenhaus Salzburg tätig – zu erklären.

"Wir sind bereits am Ende der Kapazitäten angelangt", sagte er dem ORF-Fernsehen.

Greil führte aus: "Wir haben ein massives Akutbettenproblem. Wir wissen nicht mehr, wo wir die Patienten, die internistisch chronisch schwerst krank sind, hinlegen können und sollen." Er weist auch auf die zu schleppend angelaufenen Booster-Shots hin: "Die Ausrollung des dritten Stichs ist per akut notwendig und hätte eigentlich schon stattgefunden haben sollen." Den Stufenplan der Regierung hält Greil für "unambitioniert und unwirksam". 

377 Intensivbetten belegt

Stand Montag waren in Österreich 377 Intensivbetten belegt, 12 mehr als noch am Sonntag. Auf den Normalstationen benötigen 1.625 Patienten stationäre Behandlung – ein Plus von 87 im 24-Stunden-Vergleich. Auch die Zahl der Neuinfektionen ist mit 8.178 zusätzlichen Positiv-Befunden weiter auf hohem Niveau

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    privat, iStock