Politik
"Stereotype aufbrechen" – Raab startet neues Projekt
Mit der neuen Initiative "LEA" möchte Frauenministerin Susanne Raab die Gleichstellung von Frauen und Männern in Österreich verbessern.
Das Entsetzen über Wladimir Putins Angriffskrieg auf die Ukraine war auch bei der Vorstellung von "LEA", einem Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen, zu spüren. "Frauen und Kinder aus unserer unmittelbaren Nachbarschaft sind auf der Flucht. Es ist unsere Pflicht ihnen zu helfen, wenn sie Schutz in Österreich suchen", betonte Frauenministerin Susanne Raab bei der Auftaktveranstaltung.
Gemeinsam mit Ehrenpräsidentin und Ex-Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein und "LEA"-Direktorin Nalan Gündüz wurde das Projekt vorgestellt. Konkret will die Initiative die Gleichstellung von Frauen und Männern in Österreich verbessern, Herausforderungen wie dem Gender Pay Gap, Gender Pension Gap oder dem niedrigen Frauenanteil in MINT-Berufen entgegenwirken. Zusätzlich wurde eine Spendenaktion für Frauen und Kinder in der Ukraine gestartet.
"Es war niemals geplant, dass ich in der Politik lande"
Im Gespräch mit "Heute" betonte Ministerin Raab: "Ich bin davon überzeugt, dass in Frauen und Mädchen unglaublich Potential steckt und jeder ein selbstbestimmtes Leben leben kann. Jedes Mädchen soll den Weg gehen, den es möchte." Auch die finanzielle Unabhängigkeit der Frauen will die Politikerin fördern. "Ich habe die letzten zwei Jahre gesehen, dass wir ins Österreich in vielen Zukunftsbranchen einen geringen Frauenanteil haben. Wir müssen da viele Stereotype aufbrechen."
„"Ich habe Jus und Psychologie studiert und es war immer eine gewisse Suche, wo man Talente und Stärken hat. Es war niemals geplant, dass ich in der Politik lande."“
Stereotype aufgebrochen haben einige der Role models und Unterstützerinnen des Projekts. Mit dabei sind unter anderem Musikerin Virginia Ernst, Star-Köchin Johanna Maier und Offizierin Sylvia Sperandio. Vor Schülerinnen und Schülern berichteten die drei Frauen über ihren beruflichen Werdegang und die damit verbundenen Herausforderungen. Gegenüber "Heute" erklärte Raab, dass ihr politischer Werdegang so nie geplant war. "Ich habe Jus und Psychologie studiert und es war immer eine gewisse Suche, wo man Talente und Stärken hat. Es war niemals geplant, dass ich in der Politik lande. Aber dennoch habe ich jetzt eine große Leidenschaft dafür und deshalb sind die Wege, die man geht, oft überraschend. Man muss sie dann einfach nur nutzen."
Oma war für Raab großes Vorbild
Ein großes Vorbild für die Frauenministerin war in jungen Jahren ihre Oma. "Ich bin aus einem sehr kleinen Ort in Oberösterreich. Meine Oma hat eine Bäckerei geführt. Sie ist jeden Tag um drei Uhr morgens aufgestanden, um zu backen und dann den ganzen Tag im Geschäft zu stehen. Da habe ich viel mitbekommen was Fleiß und harte Arbeit bedeutet. Zugeflogen kommt einem nichts. Sie hat das was sie gemacht hat geliebt. Mir hat das gezeigt, dass man etwas finden muss, was einem Spaß macht und wofür man brennt, dann geht's auch leichter."
„"Meine Oma hat eine Bäckerei geführt. Sie ist jeden Tag um drei Uhr morgens aufgestanden, um zu backen und dann den ganzen Tag im Geschäft zu stehen. Da habe ich viel mitbekommen was Fleiß und harte Arbeit bedeutet."“
Um jungen Frauen und Mädchen bei ihrer Berufswahl zu helfen und zu inspirieren, sollen auch die Türen zu Klassenzimmern geöffnet werden. Dafür will Raab mit dem Bildungsministerium zusammenarbeiten. "Ich glaube es ist wichtig, dass wir so viele Frauen und Mädchen wie möglich erreichen, deshalb bin ich auch mit dem Bildungsminister in Kontakt, dass wir Schülerinnen und Schülern Rolemodels vorstellen und hier auch Kooperationen mit Schulen haben."