"Mama wollte es so"

Steirer stiehlt Urne und bringt sie zu Mama

Bizarrer Diebstahl am Grazer Zentralfriedhof: Ein Mann steht vor Gericht weil er die Urne seines Halbbruders entwendete.
Lara  Heisinger
28.03.2025, 18:29

Wegen Grabplünderung und Störung der Totenruhe stand ein Mann in der Steiermark vor Gericht. Er stahl die Urne mit der Asche seines Halbbruders vom Grazer Zentralfriedhof und brachte sie seiner Mutter, das berichtet die "Kleine Zeitung".

Ruhestätte war Schlafzimmer der Mutter

Der Angeklagte begründete den Diebstahl damit, dass seine Mutter ihren Sohn nach dessen Tod sehr vermissen würde und nicht mehr in der Lage sei, den Friedhof zu besuchen. Der Mann sah keinen anderen Ausweg und stahl die Urne am helllichten Tag, um sie anschließend im Schlafzimmer seiner Mutter aufzustellen. Dort wurde sie täglich mit frischen Blumen und Kerzen dekoriert.

Kein Platz im Familiengrab

Monatelang blieb der Diebstahl unentdeckt. Erst durch Zufall, als bei einer anderen Beisetzung das Familiengrab der Ex-Lebensgefährtin des Verstorbenen geöffnet wurde, fiel das Fehlen der Urne auf. Auf die Frage, warum der Verstorbene nicht im Familiengrab des Angeklagten beigesetzt wurde, antwortete dieser, dass dort kein Platz mehr gewesen sei. Der Mann brachte die Urne zurück, nachdem der Diebstahl aufflog.

Prozess endet mit Diversion

Den ganzen Schlamassel hätte sich der Steirer mit einem Formular zur Urnenausfolgung ersparen können. Der Angeklagte meinte dazu, es habe ein solches Schreiben gegeben, "aber erst nach fünf Monaten, da war die Urne schon lange weg".

Da der Angeklagte aus Liebe zu seiner Mutter gehandelt hatte, endete der Prozess für ihn mit einer Diversion. Sein Verfahren wird mit einer einjährigen Probezeit vorläufig eingestellt.

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