Österreich-News

Steirerin nahm Anti-Wurm-Mittel, landete auf Intensiv

In impfskeptischen Kreisen wird auf das Anti-Wurm-Mittel Ivermectin gegen Corona gesetzt. Eine Steirerin brachte dies nun auf die Intensivstation.

Amra Duric
Teilen
Weil sie sich mit dem Anti-Wurm-Mittel Ivermectin vergiftet hatte, landete eine Oststeirerin nun auf der Intensivstation (Symbolbild).
Weil sie sich mit dem Anti-Wurm-Mittel Ivermectin vergiftet hatte, landete eine Oststeirerin nun auf der Intensivstation (Symbolbild).
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Nach wie vor hält sich hartnäckig das Gerücht, der Wirkstoff Ivermectin würde gegen Covid-19 helfen. Hierzulande wird der Wirkstoff vor allem in Pferde-Entwurmungspasten verwendet. Der Irrglaube, dies würde tatsächlich vor einer Ansteckung schützen, wird unter anderem auch vom mittlerweile selbst erkrankten FPÖ-Chef Herbert Kickl verbreitet.

Falsche Dosierung führt zu Vergiftung

In Oberösterreich ist das Anti-Wurm-Medikament immer wieder ausverkauft. Dies bestätigte Thomas Veitschegger, Präsident der OÖ-Apothekerkammer, gegenüber "Heute". "Ivermectin ist immer wieder mal ausverkauft. Dabei ist es ohne Rezept gar nicht erhältlich. Es braucht erst einmal einen Mediziner, der dieses Medikament zur Vorbeugung und Behandlung von Würmern auch verschreibt."

Weil laut Veitschegger das Mittel oftmals in falscher Dosierung genommen wird, kommt es zu Vergiftungen. Ein solcher Fall ist nun auch in der Steiermark bekannt. Dort landete eine Betroffene sogar auf der Intensivstation - dies bestätigte ein Sprecher der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft gegenüber "Heute". Ein 55-Jähriger hatte wiederum nach einem positiven Corona-Test über drei Wochen hinweg ein Vitamin D-Präparat, welches er sich im Internet bestellt hatte, genommen. Er erlitt dadurch ein akutes Nierenversagen.

Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) hat bereits im März vor dem Einsatz von Ivermectin gegen CoV gewarnt. Laut Experten gaben mehrere klinische Studien keinen Hinweis darauf, dass das für Menschen in falscher Dosierung hochgiftige Ivermectin gegen das Coronavirus hilft. Neben erheblichen Magen-Darm-Beschwerden kann es zu Blutdruckabfall, Krampfanfällen, Schwindel, Verwirrtheit und sogar Sehstörungen kommen.