Science
Starship-Testflug nur 40 Sekunden vor Start abgesagt
SpaceX wollte am Montag den Testflug der Starship-Rakete starten. Doch 40 Sekunden vorher wurde die Aktion abgeblasen – technische Probleme!
Die leistungsstärkste jemals gebaute Rakete sollte am Montag erstmals getestet werden, der Start wurde aber mehrmals nach hinten verschoben – und der Countdown schließlich nur 40 Sekunden vor dem Start um 15.20 Uhr gestoppt. Wegen eines gefrorenen Druckventils kann der Start der Starship-Rakete nicht erfolgen, meldete Elon Musk auf Twitter. Der nächste Startversuch werde in frühestens 48 Stunden erfolgen, hieß es im SpaceX-Livestream.
Das war der Plan zum Starship-Start
Das Raumschiff sollte eigentlich mithilfe der Raketenstufe "Super Heavy Rocket" von einem Testgelände in Boca Chica im US-Bundesstaat Texas abheben und etwa 90 Minuten in der Luft sein. Die Rakete ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach der Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können. Beim Testflug am Montag sollten sich Raumschiff und Raketenstufe bereits nach etwa drei Minuten trennen, beide Teile sollen später auf dem Meer wassern. Dazu kam es aber nicht.
Wolkenkratzer mit 40 Stockwerken
Die Erwartungen bremsten die Entwickler schon im Vorhinein. "Bei einem Test wie diesem wird Erfolg daran gemessen, wie viel wir lernen können", hieß es in einer SpaceX-Mitteilung. Musk schrieb auf Twitter: "Erfolg möglich, Spannung garantiert." Bei Starship handelt es sich um die größte jemals gebaute Rakete. Sie besteht aus zwei Teilen und misst insgesamt 119 Meter bei einem Durchmesser von neun Metern. Dies entspricht einem Wolkenkratzer mit 40 Stockwerken. Die Vorkehrungen für den Start der Rakete hatten bereits begonnen: "Betankung der Super-Heavy-Trägerrakete ist im Gange", schrieb SpaceX kurz vor dem geplanten Start auf Twitter.
"Ich garantiere Spannung"
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ein erfolgreicher Testverlauf alles andere als sicher ist. SpaceX selbst teilte auf YouTube ein Video, indem die zahlreichen fehlgeschlagenen Landeversuche ihrer Raketen gezeigt werden. Auch die Prototypen des "Starship"-Raumschiffs machten nicht immer eine Punktlandung, wie in einem Video von "Guardian" zu sehen ist. Daher war sich auch Elon Musk bewusst, dass ein erfolgreicher Start nicht garantiert ist: "Ich verspreche nicht, dass es den Orbit erreichen wird, aber ich garantiere Spannung. Ich denke, es hat hoffentlich eine Chance von 50 Prozent, den Orbit zu erreichen."
Wichtige Daten auch bei Misserfolg
Wie SpaceX auf Twitter schreibt, werde bei einem Test dieser Art der Erfolg vor allem daran gemessen, wie viel die Ingenieure davon lernen können. Diese Erfahrungen würden dabei helfen, die Starship-Rakete für die Zukunft noch zuverlässiger zu machen. Dass auch bei einem scheinbaren Misserfolg wichtige Daten gesammelt werden können, zeigte etwa ein Test der Starship-Rakete im Dezember 2020. Damals sollte der SN8-Prototyp starten und anschließend in der Wüste wieder landen. Obwohl die Rakete im letzten Moment zu weit einschwenkte und in einem riesigen Feuerball detonierte, sprach Musk und SpaceX damals von einem "erfolgreichen Misserfolg".