Fussball
Star-Coach muss wegen Sex-Verbrechen von 1989 gehen
Nur zwei Spiele saß Alexi "Cuca" Stival auf der Trainerbank der Corinthians. Jetzt wird er von einem Sexualdelikt aus dem Jahr 1989 eingeholt.
Der brasilianische Topklub Corinthians kommt seit der Trainerverpflichtung von Alexi Stival, genannt Cuca, nicht zur Ruhe. Sowohl die Fans wie auch die Frauen-Mannschaft des Klubs aus Sao Paulo protestierten vehement gegen die Verpflichtung des 59-jährigen Cuca. Das, obwohl der Trainer schon bei fast allen großen Klubs in Brasilien auf der Bank saß und zweifacher Meister wie auch Pokalsieger wurde.
Nun ist das Kapitel Cuca bei Corinthians nach nur zwei Spielen bereits wieder zu Ende, wie der Klub auf Twitter kommuniziert. "Der Klub bestätigt, dass Trainer Cuca auf Wunsch seiner Familie aus privaten Gründen das Ruder der Mannschaft abgegeben hat", heißt es am Donnerstagmorgen auf Twitter. Man wünsche Cuca und seinem Trainerstab viel Erfolg für die Fortsetzung ihrer Karriere, schreibt der Verein weiter.
Am vergangenen Freitag wurde Cuca als neuer Trainer von Corinthians Sao Paulo vorgestellt – begleitet von wütenden Protesten der Fans. Der Grund dafür liegt in der Schweiz: 1989 wurde der heute 59-Jährige zusammen mit drei Teamkollegen seines damaligen Clubs Gremio von einem Schweizer Gericht in Abwesenheit zu einer 15-monatigen bedingten Haftstrafe verurteilt. Die Kicker sollen zwei Jahre zuvor eine minderjährige Schülerin (13) im Teamhotel in Bern vergewaltigt haben. Unzucht mit einem Kind und Nötigung lautete schlußendlich das Urteil.
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Cuca selbst stritt sein Fehlverhalten bei seiner Vorstellung ab: "Ich war Anfang 20 und habe nur noch vage Erinnerungen. Ein Mädchen kam damals in ein Hotelzimmer, in dem ich und andere Spieler waren. Das war meine einzige Rolle – ich hab nichts getan und bin völlig unschuldig."
Dennoch war der Protest auch in den eigenen Reihen groß. So wehrten sich neben den Fans auch die Mitglieder des Frauenteams von Corinthians sowie deren Trainer Arthur Elias. Auf Social Media veröffentlichten sie am Sonntag eine gemeinsame Erklärung mit dem Slogan: "Respektiert die jungen Frauen." "In einem demokratischen Verein zu sein, bedeutet, dass wir unsere Stimme erheben können, manchmal öffentlich, manchmal hinter den Kulissen", lautet das Statement.