Salzburg

"Stalker" erschießt Tante und Cousine von Schlager-Star

In Salzburg wurden Mutter und Tochter erschossen aufgefunden – Tante und Cousine des Schlagerstars Stefan Mross. Der Verdächtige ist in Haft.

Christian Tomsits
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    In einem Einfamilienhaus in Wals-Siezenheim (Salzburg) sind in der Nacht auf Donnerstag zwei Frauen erschossen worden. Der mutmaßliche Täter (51) stellte sich selbst.
    In einem Einfamilienhaus in Wals-Siezenheim (Salzburg) sind in der Nacht auf Donnerstag zwei Frauen erschossen worden. Der mutmaßliche Täter (51) stellte sich selbst.
    BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

    Wieder ein Frauenmord. Wieder zeigt sich die Politik, vom Kanzler abwärts, betroffen. Ob dieses Mal etwas getan wird? Mittwoch kurz vor Mitternacht: Schüsse hallen durch die Wohnstraße in der Salzburger Vorstadt. Nachbarn werden munter, holen die Polizei.

    "Ich bin durch den Lärm aufgeschreckt, dachte, ich hätte schlecht geträumt", sagte ein Anrainer zu "Heute". Die Beamten finden die Leichen von Helga B. (50) und ihrer gleichnamigen Mutter. Die 76-Jährige war ihrer gegenüber lebenden Tochter noch zu Hilfe geeilt.

    Mit fünf Kopfschüssen hingerichtet

    Beide Frauen starben im Eingangsbereich, hingerichtet mit fünf Kopfschüssen. Laut Medienberichten handelt es sich bei den Opfern um Tante sowie Cousine des deutschen Schlagerstars Stefan Mross (45). Der Verdächtige Gottfried O. (51) flüchtete, stellte sich um 4.30 Uhr auf einem Campingplatz in Abersee (Sbg.).

    Zuvor gestand er einer Freundin per Anruf die Tat. Beim Täter dürfte es sich um den Ex-Partner des Opfers handeln. Der Kaufhaus-Detektiv aus Salzburg besaß legal eine Waffe. Der Verdächtige soll die 50-Jährige seit Dezember 2020 gestalkt, per Post und Telefon belästigt haben. Das Opfer erstattete Anzeige, das Verfahren wurde eingestellt.

    Hilfe für Frauen bietet die Frauen- Helpline ☎ 0800/222 555

    Cousine von Mordopfer fordert Panik-Knopf

    Mit einem bewegenden Brief wendet sich Barbara O. nach dem Mord an ihrer Cousine, der Wiener Trafikantin Nadine W., "aus traurigem aktuellem Anlass" an die Öffentlichkeit. "Schon wieder wurde eine Frau von ihrem (Ex-)Partner ermordet, diesmal gleich im Zweierpack", schreibt sie.

    "Landauf, landab wird derzeit nicht nur gerätselt, was die erhöhte Männergewalt auslöst, sondern auch, wie man(n) sie verhindern kann. Mehr Geld für Einrichtungen, die Frauen schützen sollen, wird gefordert, ebenso wie Aufklärung, dass Männer auch Gefühle haben dürfen, die nichts mit Wut, Hass oder Gewalt zu tun haben. Dabei wäre die Lösung doch so einfach: Führt endlich einen Panic-Button für Frauen ein!"

    Nadine wurde im März von ihrem Ex-Partner in ihrer Trafik geschlagen, gewürgt und angezündet. Sie erlag Wochen später ihren Verletzungen. "Unter dem Tresen hatte sie übrigens einen 'Panic-Button', den sie auch betätigt hat – nur war es da leider schon viel zu spät."

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      ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com