Wien

Stadt Wien startet Helpline für Opfer von Cybercrime

Die Corona-Pandemie befeuert die Internet-Kriminalität. Seit 2019 hat sich die Zahl der Anzeigen fast verdoppelt. Die Stadt Wien bietet nun Hilfe an.

Claus Kramsl
v.l.: Digitalisierungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) mit SPÖ-Gemeinderat Jörg Neumayer (Initiator der Cybercrime Hotline) und Sandra Heissenberger, Chief Information Security Officer (CISO) der Stadt Wien
v.l.: Digitalisierungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) mit SPÖ-Gemeinderat Jörg Neumayer (Initiator der Cybercrime Hotline) und Sandra Heissenberger, Chief Information Security Officer (CISO) der Stadt Wien
PID

Die Zahlen des Innenministeriums zeigen es eindrücklich: Mit dem Beginn der Corona-Pandemie hat sich die Kriminalität stark ins Internet verlagert, wohingegen Delikte wie EInbrüche zurückgingen. 46.179 Fälle von Internet-Kriminalität (Cybercrime) wurden 2021 österreichweit verzeichnet. 2019 waren es "nur" 28.439 Fälle. "Und das sind lediglich die angezeigten Delikte, die Dunkelziffer ist weit höher", weiß Jörg Neumayer, Digitalisierungssprecher der SPÖ Wien und Initiator der "Cybercrime Helpline".

Jeder dritte Jugendliche von Cybercrime betroffen

"Digitale übergriffe werden immer mehr. Jeder dritte junge Wiener und jede dritte junge Wienerin hatte bereits Erfahrung mit Phishing-Attacken, Cybermobbing, Onlinestalking, oder ähnlichem", so Neumayer zu "Heute". Nicht wenige Opfer würden sich schämen, auf Phishing-Mails oder ähnliche Betrügereien hereingefallen zu sein. Auch die Verbreitung von sensiblen Daten oder freizügigen Aufnahmen gegen das Wissen oder den Willen des Opfers sorgen für eine hohe Hemmschwelle bei betroffenen. Und viele würden aber auch schlicht und einfach nicht wissen, wohin sie sich mit ihrem Problem wenden können, weiß Neumayer.

Die "Cybercrime Helpline" soll als niederschwellige Anlaufstelle Abhilfe schaffen. Sie ist von Montag bis Freitag zwischen 7.30 und 17 Uhr unter 01/4000 – 4006 erreichbar. Betroffene erhalten hier erste Infos, Handlungsempfehlungen sowie Kontakt zu auf Cybercrime spezialisierten Organisationen, erklärt Sandra Heissenberger, Chief Information Security Officer der Stadt. "Wer in Wien Hilfe braucht, bekommt diese – auch in der digitalen Welt", so Digitalisierungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Kooperation mit Experten statt Ferndiagnosen

Umgesetzt wird die "Cybercrime Helpline" vom Stadtservice der Stadt Wien. Die Call-Center-Mitarbeiter geben als Anlaufstelle erste Hilfestellungen. Aufgrund der Komplexität des Themas werden keine tiefergehenden Ratschläge sowie technische oder (straf-)rechtliche Ferndiagnosen angeboten. Wenn notwendig, verweist die "Cybercrime Helpline" an die richtige Stelle für weiterführende Beratungen.

Hier wird auf das bereits bestehende und erfolgreiche Angebot von diversen Organisationen gesetzt, wo professionell ausgebildete Experten sich um die unterschiedlichen Anliegen der Wiener kümmern. Dazu zählen unter anderem die Internet Ombudsstelle, der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Wien, die Beratungsstelle #GegenHassimNetz von ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit, und der 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien. Letzterer arbeitet im Rahmen der Kompetenzstelle gegen Cybergewalt bereits seit 2020 mit IT-Sicherheitsspezialisten der Stadt Wien (WienCERT) zusammen, um von Cybergewalt betroffene Frauen bestmöglich zu unterstützen.

"Cybercrime Helpline"
Mo. bis Fr. von 7.30 bis 17 Uhr
01/4000 – 4006

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