Wien
Stadt schäumt: Brauerei liefert Bier an Party-Hotspots
Die Stadt versucht, illegale Getränkeverkäufer von den Hotspots zu vertreiben und die Partys einzudämmen. Ein neues Angebot gießt nun Bier ins Feuer.
Donaukanal, Karlsplatz, Maria-Theresien-Platz: Corona und die Gastro-Sperren machten diese Plätze zu Party-Hotspots, an denen sich Tausende tummelten und nach wie vor tummeln. Lärm, Dreck und kaum Corona-Abstände inklusive. Mitte Juli stürzte sogar ein betrunkener Nachtschwärmer in den Donaukanal und ertrank – "Heute" berichtete. Party-Aufpasser sollten dafür sorgen, dass die Feiern nicht ausarten (wir berichteten), Stadt und Polizei reagierten mit strengen Kontrollen. Auch illegale Getränke-Verkäufer standen dabei im Focus – "Heute" berichtete. Denn ohne "Sprit" endet auch die wildeste Party schnell.
Bier, Spritzer und Gin-Tonic werden legal geliefert
Jetzt werden die Party-Spots legal mit "Sprit" versorgt: Die Freudewerk GmbH, eine 100%-Tochter der Ottakringer Getränke AG, startete ein Getränke-Lieferservice. "Mit Drink Now schaffen wir Freude und bringen Marken genau dorthin, wo das urbane Leben stattfindet", heißt es. Die Idee: Per App kann man unter sieben Produkten – Ottakringer Helles, Brauwerk Session IPA, Vöslauer Mineralwasser, Organics "Black & Orange", Bacardi Breezer Hard Seltzer, Weißer Spritzer sowie "Wien Gin"+Tonic – wählen und sich ab 10 Euro Mindestbestellwert per E-Lastenbike gratis bringen lassen. Liefergebiet: ca. fünf Kilometer rund um den Stephansdom.
Damit sind die Party-Hotspots bestens abgedeckt, wie auch der Anbieter betont: "Ganz egal, wo man sich in Wien City gerade befindet – die neongelben "Drink Now" E-Lastenbikes radeln flink um den Durst der Stadt zu stillen und liefern auch direkt in den Park, an den Donaukanal oder an sonstige ’Platzl des Geschehens’", heißt es im Pressetext vollmundig.
Stadt reagiert schaumgebremst auf Bier-Lieferangebot
Die Freude bei der Stadt ist wenig überschäumend, schließlich will man die Partyszene an den öffentlichen Orten nicht ausufern lassen. Und angesichts der wieder stark steigenden Infektionszahlen ist eine neuerliche Sperre der Gastronomie und Clubs nicht ausgeschlossen – was das Party-Volk wieder verstärkt auf Donaukanal und Co. ziehen könnte. "Wir schauen uns das an", heißt es auf "Heute" Anfrage einsilbig.