Niederösterreich
"Sprengfallen im Haus" - Cobra, Straßenzüge gesperrt
Im Streit um Arbeitslohn drohte ein Bauarbeiter mit Sprengfallen. Daraufhin musste die Cobra anrücken, sogar der Flugverkehr wurde eingeschränkt.
Eine schier unglaubliche Nummer hatte ein Mann aus dem Balkan-Raum im Wiener Speckgürtel abgezogen. Er drohte einem Hausbesitzer mit aus der Distanz zündbaren Sprengfallen. Ein gewaltiger Polizeieinsatz mit der Sondereinheit "Cobra" war die Folge, Straßen wurden abgeriegelt, sogar der Flugbetrieb musste eingeschränkt werden, da das Haus in der Einflugschneise des Wiener Flughafens liegt.
Streit um Geld
Der 43-Jährige hatte den Hausherrn in einem Lokal kennengelernt. Dort kam ins Gespräch und schließlich war man sich über Arbeiten im Haus des Opfers einig. Der 43-Jährige verrichtete rund zehn Tage Maler- und sonstige Arbeiten im Haus des Opfers.
Sechs Sprengfallen
Doch statt der mutmaßlich vereinbarten 1.000 Euro bekam der 43-Jährige nur 500 Euro. Daraufhin soll der 43-Jährige den Hausherrn per SMS und Telefon erpresst haben: "In Deinem Haus befinden sich sechs Sprengfallen mit je 3,5 Kilogramm Sprengstoff, die einen Fernzünder haben. Wenn Du mir nicht 7.000 Euro überweist, zünde ich die Bomben." Nach einem Exekutivegroßeinsatz wurde der 43-Jährige schließlich am 9. Februar festgenommen.
Die ursprüngliche Behauptung des Angeklagten, dass er von einer albanischen Tätergruppe zur Tat gezwungen worden sei, zog er zurück. Der Angeklagte meinte beim Prozess in Korneuburg, stark alkoholisiert gewesen zu sein.
Zwei Jahre Haft
"Der Fall liest sich wie ein Krimi", so der Pflichtverteidiger, der eine teilbedingte Haftstrafe forderte. Dem Wunsch kam die Richterin nicht nach. "Es wurden Straßen gesperrt, Nachbarn mussten ihre Häuser verlassen, die Cobra war im Einsatz - diese enorme gesellschaftliche Störung ist der Grund, dass es keine bedingte oder teilbedingte Strafe geben kann." Das Urteil: Zwei Jahre Haft (nicht rechtskräftig).