Wien

Sportlicher Start für Wiens neues Klimateam

Mit Wuchteln auf ein Street Soccertor gab die Stadt den Kick Off für Wiens Klimazukunft. Ab sofort können Bürger ihre Ideen einbringen.

Louis Kraft
Teilen
1/4
Gehe zur Galerie
     Kick-Off zum Kick Off: Mit einem gezielten Schuss auf ein Streetsoccer-Tor gab Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) den Startschuss für das Wiener Klimateam.
    Kick-Off zum Kick Off: Mit einem gezielten Schuss auf ein Streetsoccer-Tor gab Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) den Startschuss für das Wiener Klimateam.
    PID/Martin Votava

    Unter dem Motto "Kick-Off fürs Wiener Klimateam: Ab jetzt 1er Ideen einreichen" gaben Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ), Neos-Gemeinderat Stefan Gara sowie die Bezirksvorsteherinnen und Vorsteher der drei Pionierbezirke Margareten, Simmering und Ottakring am Mittwoch im Rathauspark den Startschuss für die Wiener Klimateams. "Heute ist ein guter Tag fürs Klima", strahlte Czernohorszky, denn nun starte ein "Projekt, das Wien noch nie gesehen hat".

    Ab heute können die Bewohner von Wiens 5., 11. und 16. Bezirk über verschiedene Kanäle große und kleine Ideen zum Thema Klimaschutz einreichen. Dass nur SPÖ-regierte Bezirke als Pioniere ausgewählt wurden, hatten für Kritik bei der Opposition gesorgt. Ottakrings Bezirkschef Franz Prokop wischte die heute mit einem Augenzwinkern weg: "Ist doch logisch: 5 und 11 macht 16". 

    Danach wurde es wieder etwas ernster, als Czernohorszky und die Bezirkschefs die Bedeutung des Klimaschutzes in den Mittelpunkt stellten: "Die Klimakrise betrifft alle Menschen in Wien, unabhängig von Alter, Herkunft, Grätzl, etc. Damit alle auch in Zukunft ein gutes Leben in der Stadt führen können und die Klimakrise aufgehalten werden kann, braucht es auch wirklich alle", macht der Klimastadtrat klar.

    Wiener liefern Ideen, Bürger-Jury entscheidet über Umsetzung

    Um dabei wirklich alle, unabhängig ihrer Staatszugehörigkeit, einzubeziehen, starten nun das Beteiligungsprojekt "Wiener Klimateam". Sechs Handlungsfelder sind vorgegeben und umfassen klimafreundliche Mobilität und erneuerbare Energien, nachhaltige Ernährung und Kreislaufwirtschaft bis zu klimafitten Grätzln und mehr Klimabewusstsein. "Wie groß oder wie klein die Idee ist, spielt keine Rolle. Wir freuen uns auf jede Idee und arbeiten gemeinsam an der Umsetzung", so Czernohorszky.

    Die Vorschläge können als Einzelperson oder als Gruppe eingereicht werden. Möglich ist das online, postalisch (über Rücksendung einer von der Stadt gesendeten Iddenpostkarte) oder bei Aktionstagen und Veranstaltungen in den Bezirken. Die Einreichfrist endet am 6. Juni, im Juni und Juli werden die Ideen von 50 Experten der Stadt in einem "Schnell-Check" auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. Die Ideen, die den Praxischeck bestehen, werden dann von August bis September in gemeinsamen Workshops mit Experten der Stadt zu konkreten Konzepten weiterentwickelt. Welche Ideen dann tatsächlich mit Einbeziehung der Ideengeber umgesetzt werden, darüber entscheidet im Novemeber in jedem Bezirk eine eigene Bürger-Jury. Die Mitglieder werden repräsentativ ausgelost, erklärt Projektleiterin Wencke Hertzsch. Präsentiert werden die ausgewählten Projekte schließlich im Dezember 2022.

    Wirte und Vereine als lokale Klima-Botschafter

    Um die Ideen der Klimateams an die Wiener zu bringen, helfen auch lokale Klima-Botschafter als Multiplikatoren in den Bezirken mit. Dazu zählen etwa Vereine, die Gebietsbetreuung oder Lokale. Dazu zählt etwa Dalibor Tolo (42), der das Café Segafredo Fashion in der Thaliastraße betreibt. Er stellt sich gerne in die Dienst der guten Sache, wie er "Heute" erzählt. "Klimaschutz ist das wichtigste Thema unserer Zeit, da ist es keine Frage, dass ich hier mit dabei bin". 

    2023 sollen Klimateams auf drei neue Bezirke ausgerollt werden

    Auch für das kommende Jahr laufen bereits die Planungen. So soll das Projekt 2023 auf drei weitere Bezirke ausgerollt werden. Welche das sind, steht allerdings noch nicht fest. Für die Pilotphase des Wiener Klimateams stellt die Stadt 6,5 Milionen Euro pro Jahr zur Verfügung.