Oberösterreich
"Spontan-Taufe", damit todkranker Opa dabei sein konnte
Gottfried G. (63) aus OÖ ist todkrank. Wie lange er noch leben wird, ist unklar. Er hatte noch einen Wunsch: Die Taufe seiner Enkelin erleben.
Vor sieben Jahren bekam der jetzt 63-Jährige eine neue Leber transplantiert. Doch: Inzwischen funktioniert auch die nicht mehr richtig, Gottfried G. aus dem Innviertel wird sterben. Und das wohl bald.
Dabei ist er erst vor rund zwei Monaten zum zweiten Mal Opa geworden. Seine Tochter Silvia (38; sie hat zusammen mit ihrem Mann Stefan schon einen 12-jährigen Buben, Fabian) brachte ein Mäderl zur Welt.
Eigentlich hätte Liliane erst im Juni getauft werden sollen. Aber: Bis dahin wird der Innviertler wahrscheinlich nicht mehr am Leben sein.
Weil es sein letzter Wunsch war, doch noch die Taufe seiner Enkelin mitzuerleben, rief Tochter Silvia beim Welser Verein "Rollende Engel" an, der letzte Wünsche erfüllt. Und auch in diesem Fall konnte er helfen – und binnen Stunden gewissermaßen eine Spontan-Taufe organisieren.
Samstag holte das "Rollende Engel"-Team Gottfried G. vom Krankenhaus ab, brachte ihn zur Kirche. "Dort wartete schon seine Tochter mit Baby Liliane, Sohn Fabian und Ehemann Stefan auf ihn. Als der Opa seine acht Wochen alte Enkelin sah, begann er zu weinen, streichelte ihr übers Gesicht", so Florian Aichhorn vom "Rollende Engel"-Verein.
"Kreuzeichen auf die Stirn als Abschiedsgeschenk"
Bei der Zeremonie gab der Todkranke seiner Enkelin das Kreuzzeichen auf die Stirn – "als Abschiedsgeschenk", so Aichhorn. "Danach ging es noch einmal zu ihm nach Hause, wo die ganze Familie zusammengekommen war, um Abschied zu nehmen."
Noch ein letztes Mal kuschelten Tochter Silvia, Enkel Fabian und Enkelin Liliane mit Vater und Opa …