Stöger wird Interims-Chef

SPÖ-Zukunft nach 4-Minuten-Blitzauftritt weiter offen

Am Samstag kehrte SPÖ-Landesparteichef Michael Lindner der Politik den Rücken. Das Presse-Statement zur Nachfolge sorgte am Montag für Irritation.

Oberösterreich Heute
SPÖ-Zukunft nach 4-Minuten-Blitzauftritt weiter offen
Florian Koppler, Landesgeschäftsführer der SPOÖ, erklärte in einem Pressestatement die nächsten Schritte der Partei.
Team fotokerschi.at / Werner Kerschbaummayr

Überraschend warf SPOÖ-Chef Michael Lindner am Samstag offiziell das Handtuch. In einem Statement erklärte er, der Politik den Rücken zu kehren: "Nach reichlicher Überlegung habe ich entschieden, meine politische Laufbahn zu beenden, um sich stärker meiner Familie und meinen beiden Söhnen zu widmen."

Was blieb, war ein Machtvakuum, das dringend gefüllt werden muss. Lindner war seit 2022 Partei-Chef in Oberösterreich, hat außerdem einen Posten als Landesrat inne. Mit Spannung erwartete die Presse deshalb am Montag das Statement der Partei zum weiteren Vorgehen. Die Neugier verwandelte sich aber schnell in irritiertes Schweigen.

Alois Stöger übernimmt interimistisch

Denn: Nach genau vier Minuten beendete Landesgeschäftsführer Florian Koppler das knappe Statement schon wieder. Selbst mit anschließender Fragerunde waren es nur sechs Minuten insgesamt. Große Neuigkeiten? Fehlanzeige.

Der frühere Minister Alois Stöger übernimmt am 1. Dezember vorübergehend.
Der frühere Minister Alois Stöger übernimmt am 1. Dezember vorübergehend.
Michael Gruber / EXPA / picturedesk.com

"Der Landesparteivorstand hat heute einstimmig beschlossen, dass Alois Stöger mit 1. Dezember geschäftsführender Parteivorsitzender wird", erklärte Florian Koppler, Landesgeschäftsführer der SPOÖ. Dass Ex-Minister und Partei-Urgestein Stöger die Partei zumindest vorübergehend übernehmen wird, wurde schon am Samstag publik.

Stöger werde nun damit beauftragt, "einen statutenkonformen Prozess einzuleiten, um rasch eine Nachfolge für Michael Lindner zu finden". Bis zum 30. November werde dieser die Geschäfte der Partei noch führen. Den Sitz in der Landesregierung behält Lindner auf Wunsch der Partei so lange, bis ein Nachfolger gefunden wurde.

"Sehr, sehr breit aufgestellt"

Wer das genau sein könnte, wollte Koppler am Montag noch nicht sagen. Die SPÖ Oberösterreich sei "wirtschaftlich und personell sehr, sehr breit aufgestellt". Deshalb kämen nicht nur "sichtbare" Personen für die Nachfolge in Frage. "Es ist hier ein viel, viel breiterer Pool, aus dem man schöpfen kann, vorhanden", betont der Landesgeschäftsführer.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Michael Lindner, der seit 2022 als SPÖ-Chef in Oberösterreich tätig war, trat überraschend zurück, um sich seiner Familie zu widmen
    • Alois Stöger übernimmt interimistisch den Parteivorsitz, während ein Nachfolger für Lindner gesucht wird, wobei die SPÖ betont, dass sie personell breit aufgestellt ist
    red
    Akt.