Große Pläne

SPÖ will Korneuburger Werft zur Donauinsel in NÖ machen

Das Gelände der Korneuburger Werft ist neuerlich zum Thema der Korneuburger Stadtpolitik geworden. Die SPÖ will daraus eine Donauinsel für NÖ machen.

Niederösterreich Heute
SPÖ will Korneuburger Werft zur Donauinsel in NÖ machen
Landesrat Sven Hergovich (r.) und Vize-Bürgermeisterin Bernadette Haider-Wittmann in Korneuburg
SPÖ NÖ

Landesrat und SPNÖ-Chef Sven Hergovich und Vize-Bürgermeisterin Haider Wittmann (beide SPÖ) stellten am Dienstag neue Konzepte zur Revitalisierung der Korneuburger Werft vor. Demnach soll die Werft in Korneuburg "der Immobilienspekulation der Signa entzogen und zur 100 Prozent grünen Insel werden".

Land und Stadt sollen Areal erwerben

Gefordert wird etwa, dass Stadt und Land gemeinsam das Gelände erwerben und dort einen Mix aus "leistbarem Wohnen, Kultur, Gastronomie und Bildung – ohne Autobahnanschluss" zu schaffen.

Seitens der Blauen freue man sich, dass die SPÖ, "die gemeinsam mit der ÖVP den Zusammenarbeitsvertrag mit Benko ausverhandelt hat, jetzt die Causa im aufziehenden Gemeinderatswahlkampf anspricht". Der Korneuburger FPÖ Gemeinderat Hubert Keyl: "Wir haben uns stets als einzige Partei immer gegen alle Benko-Phantastereien inklusive eines dubiosen Uniprojektes ausgesprochen", meint Keyl zu den Problemen durch die Signa-Pleite.

Pressekonferenz in Korneuburg – die Werft soll zur Donauinsel für Niederösterreich werden.
Pressekonferenz in Korneuburg – die Werft soll zur Donauinsel für Niederösterreich werden.
SPÖ NÖ

Neos verorten Populismus

Überrascht von den Forderungen der SPÖ zum Werft-Projekt in Korneuburg zeigt sich NEOS-Gemeinderätin Kathrin Kaindl. Die von Hergovich und Haider-Wittmann präsentierten Ideen seien demnach nicht neu, sondern einem Bürgerbeteiligungsprozess zur Werft entsprungen.

"Um die umzusetzen, braucht es Einvernehmen mit den Eigentümern. Und da ist auch die SPÖ als stellvertretende Bürgermeisterpartei gefragt, Verantwortung zu übernehmen, das Gespräch mit der Signa zu suchen und eine gemeinsame Lösung für die Werft-Misere zu finden", so Kaindl.

Kritik zu den SPÖ Vorschlägen kommen auch von VPNÖ-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner: "Bestehende Verträge und Planungen können nicht einfach vom einen auf den anderen Tag über den Haufen geworfen werden." Zwar müsse durch die Insolvenz im Falle eines Verkaufs der Projektgesellschaft ein neuer Partner gefunden werden, das ändere laut Zauner aber nichts daran, dass das bereits erarbeitete Konzept für die Werft "innovativ und modern ist".

SPÖ sieht Signa-Pleite als Chance

Die Werft Korneuburg blickt auf eine lange Geschichte zurück. Gegründet 1852, war sie über 140 Jahre ein zentraler Bestandteil der regionalen Wirtschaft und Schiffsbauindustrie. Nach der Schließung der DDSG-Werft im Jahr 1991 folgten verschiedene Verkäufe und private Eigentümer, bis schließlich die Stadt Korneuburg Ende der 90er-Jahre Teile des schwer kontaminierten Areals erwarb und sanierte.

Im Jahr 2019 stieg Signa als Investor ein, jedoch gerieten die Planungen für eine gemischte Nutzung aus Wohnen, Gastronomie und Kultur zunehmend ins Stocken. Insbesondere die überdimensionierten Pläne sorgten für Widerstand in der Bevölkerung. Vizebürgermeisterin Haider-Wittmann und Landesrat Hergovich sind sich einig: "Mit dem Erwerb der Flächen der Werft in Korneuburg setzen wir ein klares Zeichen für eine nachhaltige und bürgernahe Entwicklung in Korneuburg und darüber hinaus in ganz Niederösterreich", so die beiden unisono.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die SPÖ plant, das Gelände der Korneuburger Werft in eine Donauinsel für Niederösterreich umzuwandeln, indem sie das Areal von der Immobilienspekulation der Signa entzieht und zu einer grünen Oase macht
    • Die Idee beinhaltet leistbares Wohnen, Kultur, Gastronomie und Bildung, ohne Autobahnanschluss
    • Andere Parteien äußern Kritik und betonen die Notwendigkeit, bestehende Verträge und Planungen zu respektieren, während die SPÖ die Signa-Pleite als Chance sieht, die Werft nachhaltig zu entwickeln
    red
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