Niederösterreich
SPÖ-Star tritt bei NÖ-Wahl an, will Gehalt spenden
Auf dem letzten Platz der SP-Landesliste für die NÖ-Wahl findet sich ein nicht ganz unbekannter Politiker: Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler.
Am 29. Jänner wird in Niederösterreich der Landtag gewählt. Die ÖVP um Johanna Mikl-Leitner, die SPÖ unter Franz Schnabl, die FPÖ mit Udo Landbauer, die Grünen unter Helga Krismer sowie NEOS mit Indra Collini rittern landesweit um Stimmen.
Babler auf letztem Landeslisten-Platz
Einige Namen der SPÖ-Landesliste sind vermutlich nur Landespolitik-Interessierten bekannt, am letzten Platz findet sich allerdings jemand, der auch der breiten Öffentlichkeit ein Begriff ist: Andreas Babler.
Der Bürgermeister von Traiskirchen (Bezirk Baden), sorgt mit seiner klaren – sehr linksgerichteten – Haltung zum Thema Flüchtlinge seit Beginn der Asylkrise immer wieder für Schlagzeilen.
Erst kürzlich berichtete er über die Überlastung im Erstaufnahmezentrum Ost in Traiskirchen, sprach von Hunderten Familien und kleinen Kindern, die aufgrund der schlechten Versorgung bereits krank seien und keine winterfeste Kleidung besäßen. Regelmäßig versorgt er den Flüchtlingsnachwuchs gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern mit Sachspenden.
Zu Weihnachten spielte er den Kleinen im Flüchtlingsheim sogar ein Ständchen mit der Ziehharmonika – "Heute" berichtete.
"Politik der Abgehobenheit beenden"
Babler ist aufgrund seiner klaren politischen Haltungen nicht unumstritten, auch innerhalb der Partei, die seit langer Zeit einen internen Streit über ihre Ausrichtung und politischen Ansichten bezüglich Flüchtlingspolitik austrägt.
„"Ich habe beschlossen ganz persönlich in diesen Wahlkampf in Niederösterreich einzusteigen, weil ich glaube, es ist notwendig ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen zu setzen gegenüber dieser ÖVP-Politik der Abgehobenheit, der Arroganz, der Machtversessenheit, der Almosenpolitik. Sie ist unerträglich."“
"Ich habe beschlossen ganz persönlich in diesen Wahlkampf in Niederösterreich einzusteigen, weil ich glaube, es ist notwendig ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen zu setzen gegenüber dieser ÖVP-Politik der Abgehobenheit, der Arroganz, der Machtversessenheit, der Almosenpolitik. Sie ist unerträglich", erklärt Babler in einem auf seinem Twitter-Account veröffentlichten Video.
Auch ein Zeichen gegenüber der "eigenen Sozialdemokratie" will er mit seiner Kandidatur setzen. Es sei "wichtig, wieder grundwerteorientierte Politik zu machen", lässt er einen Seitenhieb auf die eigene Partei nicht aus. Politik müsse wieder "von unten" gedacht werden, aus Sicht der finanziell schwächer gestellten Menschen.
Sollte er in den Landtag gewählt werden, will er seine Funktion als Bürgermeister von Traiskirchen weiterhin ausüben. Das Gehalt, das er dann zusätzlich als Landtagsabgeordneter monatlich bekommen würde – 7.500 Euro brutto – will er spenden. "Ich kann ganz gut leben von meinem Bürgermeister-Einkommen und ich würde dieses Geld gerne zur Verfügung stellen. Nämlich Einrichtungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und Fähigkeiten und auch finanziell schwächer gestellten Familien mit ihren Kindern", so Babler.
„"Ich kann ganz gut leben von meinem Bürgermeister-Einkommen und ich würde dieses Geld gerne zur Verfügung stellen. Nämlich Einrichtungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und Fähigkeiten und auch finanziell schwächer gestellten Familien mit ihren Kindern."“
Unterstützt wird sein Wahlkampf von einigen Prominenten sowie ehemaligen, aber auch im Amt stehenden Politikern, darunter Ex-Bundeskanzler Christian Kern, dem Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser, dem ÖGB-Präsidenten Wolfgang Katzian, Schauspielerin Hilde Dalik und Kicker Erwin "Jimmy" Hoffer.